Zwei Kliniken wachsen zusammen
Richtfest für den zweiten Bauabschnitt am Grazer Damm gefeiert
Am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum wurde Richtfest für den zweiten Bauabschnitt des Gebäudes am Grazer Damm gefeiert. In Betrieb gehen soll er Anfang 2025. Rund 100 Betten, darunter 24 Intensivpflege-Betten, und sechs Operationssäle finden dort Platz.
Der erste Bauabschnitt ist voraussichtlich im Mai bezugsfertig. Dort werden ebenfalls sechs neue OP-Säle, eine Intensivstation mit 22 Betten und weitere Abteilungen mit insgesamt 74 Betten untergebracht. Nach der Fertigstellung beider Bauabschnitte werden nicht nur die Stationen des Bestandsgebäudes aufgenommen, sondern auch die Fachabteilungen des nahe gelegenen Wenckebach-Klinikums dort unterkommen.
Auch die Rettungsstelle des Wenckebach-Krankenhauses wird an den Grazer Damm verlegt und die dortige Rettungsstelle erweitern. Die Behandlungskapazität erhöht sich damit auf 76 000 Patienten pro Jahr – mehr als zuvor an beiden Stellen zusammen. Bis 2030 ist schrittweise die Realisierung weiterer Bauabschnitte geplant.
„Spitzenmedizin in engem Zusammenspiel der Fachdisziplinen an einem Standort, Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung und kurze Wege werden ein ausgezeichnetes Umfeld für Patienten und Mitarbeitende bieten“, sagte Vivantes-Geschäftsführer Johannes Danckert beim Richtfest. Finanzsenator Daniel Wesener (B90/Grüne) bezeichnete die bauliche Neuordnung des Klinikums als Grundlage für eine gute medizinische Versorgung im Berliner Südwesten. Der Neubau vereine Hochleistungsmedizin und Kieznähe, sagte Bürgermeister Jörn Oltmann (B90/Grüne). Martin Große, Direktor des August-Viktoria- und des Wenckebach-Klinikums lobte die professionelle Arbeit aller Beteiligten, die die Bauarbeiten und Umzüge bei laufendem Betrieb ermöglichen.
Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt sind mit rund 74 Millionen Euro veranschlagt. Der erste kostet rund 60 Millionen Euro und wird mit zehn Millionen Euro aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt des Senats gefördert.
Im Vorfeld der Neubau- und Umzugspläne hatte es Widerstand gegen die Verlegung des Wenckebach-Krankenhauses gegeben. Eine Initiative befürchtet, dass die medizinische Versorgung in Tempelhof leiden wird.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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