Sanierungspläne für Spielplatz an der Else-Lasker-Schüler-Straße vorgestellt
Das Grünflächenamt beabsichtigt, den heruntergekommenen Spielplatz an der Else-Lasker-Schüler-Straße zu sanieren und ganz neu zu gestalten. Eine Informationsveranstaltung im Gemeindezentrum der evangelischen Zwölf-Apostel-Kirche bot erste Einblicke in die Planung.
Mit dem Verkauf des ehemaligen polnischen Botschaftsgeländes an einen Privatinvestor, der dem Bezirk den Spielplatz spendiert hat, gebe es nun die Chance, das Areal neu zu gestalten, sagte die zuständige Stadträtin Christiane Heiß (Grüne).
Mit der Planung ist das Berliner Landschaftsarchitekturbüro plancontext beauftragt. Wie dessen Geschäftsführer Uwe Brzezek ausführte, orientiere sich die Neugestaltung an der Namensgeberin der Straße und ihrem „Abtauchen in eine Phantasiewelt“.
Und so sieht die Planung aus: Durch ein „Gate“ an der Straße, das die Gedichtzeile Else Lasker-Schülers „Ich habe zu Hause ein blaues Klavier“ trägt, betritt man den Platz. Dem „blauen Klavier“ begegnet man an der Graffitiwand im hinteren Bereich wieder, als Sitzskulptur aus Beton. Weitere Sitzgelegenheiten gibt es am umlaufenden Weg, als Sitzpodeste um die Bäume herum und als „Sitzellipse“.
Der Spielplatz ist gut einsehbar, weil Sträucher und der Knöterich am Bolzplatz entfernt sind. Blickfang ist das große „futuristische“ Spielgerät, das nach dem Wunsch des Kinder- und Jugendparlaments „Körpereinsatz“ erfordert.
Für ganz kleine Kinder gibt es einen Bereich mit Spielhaus, Rutsche, Schaukel und leicht erhöhtem, umgrenztem Sandkasten sowie Sitzmögichkeiten für Besucher. Die Tischtennisplatten bleiben ebenso erhalten wie der Bolzplatz, der so gestaltet ist, dass er sich auch für andere Ballspiele eignet.
Zur Sicherung ist das Gelände von einem bis zu 2,5 Meter hohen Zaun umgeben. Der Schließdienst wird aufrecht erhalten. Hardy Buhl vom Grünflächenamt verspricht, dass die Mülleimer zweimal in der Woche geleert und sonstiger Unrat beseitigt werden.
Im Mai sollen die Planungen abgeschlossen sein. Im Herbst folgt die Ausschreibung der Bauarbeiten. Mit der Eröffnung rechnet Landschaftsarchitekt Brzezek im Sommer 2019.
Die Veranstaltungsbesucher, überwiegend ältere Anwohner, kritisierten, dass der Spielplatz für Kleinkinder bis zu Jugendlichen bis 18 Jahren zugelassen wird. Sie befürchten Lärm und Probleme mit unangepassten Jugendlichen. Sie glauben, dass sich der Straßenstrich trotz Neugestaltung des Spielplatzes dort wieder etablieren wird. „Präservative, Kleenextücher und Hundekot werden nicht verschwinden“, so eine Anwohnerin.
Andere Veranstaltungsteilnehmer können der Neugestaltung viel Positives abgewinnen. Die Jugendlichen erhielten einen Ort, um sich ohne Vandalismus abzureagieren. Dass es zu „Nutzungskonflikten“ zwischen verschiedenen Altersgruppen kommt, glaubt Lars Exner nicht. Der Sozialarbeiter im Präventionsteam des Jugendhilfevereins „Outreach“ im Schöneberger Norden zieht zum Vergleich den Nelly-Sachs-Park heran. Dort spiele Alt und Jung harmonisch nebeneinander.
Man werde den Spielplatz so schön und sicher machen, dass er funktioniert, sagt Stadträtin Christiane Heiß. Sie habe die Erfahrung gemacht, dass Kinder, denen man etwas Schönes hinstellt, das auch würdigen.
Von der Sanierung und Neugestaltung des Spielplatzes, der 1985 angelegt wurde, erhofft sich der Bezirk eine Aufwertung der Gegend, auch wenn damit nicht das ganze Stadtquartier umgekrempelt werden könne, so Hardy Buhl.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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