Sibyll Klotz lobt das Vorhaben in der Bautzener Straße
Schöneberg. „Die Veranstaltung ist nicht gut gelaufen“, ärgert sich Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) über die Einwohnerversammlung Ende April zur Bebauung der „Bautzener Brache“.
Das Bezirksamt habe zu wenig Redezeit erhalten, um die Bebauungspläne zu erläutern. Inzwischen ist die öffentliche Auslegung abgelaufen. „Es gab 31 Einwendungen aus der Bevölkerung“, stellt Klotz fest. Sie hat viele Gründe, das Wohnbauprojekt entlang der Bautzener Straße gut zu finden.
Auf dem ehemaligen Bahngelände, seit 1997 „Bauerwartungsland“, entstehen rund 300 Wohnungen in sieben L-förmigen Gebäuden und 192 Tiefgaragenplätze. „Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und kleinen Haushalten wird größer werden. Hier haben wir die Chance einen kleinen Teil dieser Nachfrage zu befriedigen“, betont Sibyll Klotz.
Nach dem BVV-Beschluss vom Juni 2013, hier „Chancen für einen ökologischen und sozialen Ausgleich“ zu nutzen, konnte das Bezirksamt mit dem Investor einige Bedingungen für das geplante neue Stadtquartier aushandeln. Es entstehen fast ausschließlich Mietwohnungen, nahezu die Hälfte sind kleine Wohnungen. Für 15 Prozent der Wohnungen wird 30 Jahre lang eine Mietpreisbindung bestehen. Mindestens ein Gebäude wird gegebenenfalls an eine Genossenschaft weiterverkauft.
Der Investor errichtet auf seine Kosten Grünflächen, einen Stadtplatz, einen öffentlichen Geh- und Fahrradweg sowie einen öffentlichen Zugang zum S-Bahnhof Yorckstraße. Er baut umweltschonende und „nachhaltige“ Technik ein samt Wärmepumpen, Photovoltaik, kontrollierter Wohnraumbelüftung, Hof-, Dach- und Lärmschutzwandbegrünung. In den Erdgeschossen entstehen Einzelhandel, ein Fitness-Studio, ein kleiner Supermarkt und eine Kita. Das soll den Kiez beleben.
Ein i-Tüpfelchen des ausgehandelten städtebaulichen Vertrags ist der Erhalt der Kneipe „Umsteiger“ in der Yorckstraße 56A als Baudenkmal und der Yorckbrücke Nummer 5 als Fuß- und Radweg. Für das Bezirksamt und die Stadtentwicklungsstadträtin entsteht in der Bautzener Straße 20-24 ein „zeitgemäßes Wohnquartier“, die Sechs- bis Siebengeschosser locker gruppiert, mit „erlebbarer Hofsituation“. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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