Femina-Palast soll wieder auferstehen
Signa-Gruppe baut das ehemalige Ellington Hotel um

Der neue Tanz- und Veranstaltungssaal hat zwei Ebenen. | Foto:  Signa Real Estate
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Vor knapp anderthalb Jahren schloss das Ellington Hotel in der Nürnberger Straße 50-55 seine Türen. Nun will die neue Eigentümerin, die Signa-Gruppe, das markante Gebäude wieder zum Femina-Palast umbauen. Sie spricht von der „Neuerfindung einer Ikone“.

Der imposante 150 Meter lange Bau ist einer der wichtigsten architektonischen Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Berlin. Eröffnet in den späten 1920er-Jahren, wurde das Herzstück, der luxuriöse Femina-Tanzpalast, schnell zu einer berühmten Ausgeh-Adresse. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Saal zerstört.

Der Bau in der Nürnberger Straße misst 150 Meter und will bald wieder zum Ausgehen einladen. | Foto: SQR Studios/Signa Real Estat
  • Der Bau in der Nürnberger Straße misst 150 Meter und will bald wieder zum Ausgehen einladen.
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Doch das Gebäude blieb weiterhin ein Anziehungspunkt für Nachtschwärmer. Der Jazzclub "Die Badewanne" zog ein. Weltstars wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Duke Ellington und Dizzie Gillespie spielten hier. Später, zu New-Wave-Zeiten, folgt der „Dschungel“, die damals angesagteste Diskothek der Stadt. Nicht nur Ideal-Frontfrau Annette Humpe, auch David Bowie, Nick Cave und Iggy Pop gehörten hier zu den häufigen Gästen. Aber die Musikszene änderte sich, der Club schloss im Jahr 1993.

Die Innenausstattung der geräumigen Bar erinnert an die Goldenen Zwanziger. | Foto: Signa Real Estate
  • Die Innenausstattung der geräumigen Bar erinnert an die Goldenen Zwanziger.
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Der Femina-Palast war aber auch immer ein Verwaltungsbau. Zum Beispiel saß hier ab dem Jahr 1951 die West-Berliner Senatsverwaltung für Finanzen. Als im Jahr 1996 die letzten Mieter auszogen, verwahrloste das Ensemble dann immer mehr. Das änderte sich 2007 dank des Umbaus zum Ellington Hotel. Die Eigentumsgesellschaft verkaufte jedoch im Herbst 2021 die Immobilie an die Signa-Gruppe, der auch das angrenzende Kaufhaus des Westens und der im Bau befindliche Geschäfts- und Bürokomplex „No. 1 Passauer“ gehört.

Bis zum Ende des kommenden Jahres soll der Femina-Palast nun erneut umgebaut werden. Und es wird danach auch wieder einen prächtigen Tanzsaal geben. Auf rund 1000 Quadratmetern Fläche und zwei Etagen bei einer Deckenhöhe von mehr als zehn Metern darf künftig gefeiert werden. Außerdem geplant sind ein Restaurant und eine Bar. Die Innenausstattung soll sich an das Bauhaus-Erbe und die bewegte Geschichte des Gebäudes anlehnen.

Die Fassade mit ihren geschwungenen Elementen an der Nürnberger Straße ist ein Zeugnis der Neuen Sachlichkeit. | Foto:  SQR Studios/Signa Real Estate
  • Die Fassade mit ihren geschwungenen Elementen an der Nürnberger Straße ist ein Zeugnis der Neuen Sachlichkeit.
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Insgesamt sind für Gastronomie rund 4000 Quadratmeter Fläche vorgesehen. Der größte Teil der Immobile, fast 10 000 Quadratmeter, ist für Büros auf vier Stockwerken reserviert, rund 1400 Quadratmeter für Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss. Bürgermeister Jörn Oltmann (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich kürzlich die genauen Pläne vorstellen lassen. Hier werde ein „hochwertiger Ort geschaffen, der das typische Berliner Flair der späten 1920er aufgreift und in die Moderne überführt“, urteilt er.

Besonders wichtig sei es ihm, dass der neue Femina-Palast für die Öffentlichkeit zugänglich werde. In der Hauptsache werde das Gebäude, wie gehabt, über die Nürnberger Straße erschlossen. Darüber hinaus seien direkte Verbindungen über einen begrünten Hof zum KaDeWe und zur „No.1 Passauer“ vorgesehen.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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