Alte Pracht überm U-Bahnschacht
U-Bahnhof Wittenbergplatz mit frisch saniertem Portal

Der U-Bahnhof Wittenbergplatz gilt mit seinen Sandstein-Ornamenten in der Fassade als einer schönsten Berlins. Ab 1913 wurde die Eingangshalle passend zum KaDeWe neu gestaltet. | Foto: BVG
  • Der U-Bahnhof Wittenbergplatz gilt mit seinen Sandstein-Ornamenten in der Fassade als einer schönsten Berlins. Ab 1913 wurde die Eingangshalle passend zum KaDeWe neu gestaltet.
  • Foto: BVG
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Das Eingangsportal zum U-Bahnhof Wittenbergplatz zählt zu den schönsten in der Hauptstadt. Nach seiner Sanierung kann es jetzt wieder bewundert werden.

Die Gerüste sind abgebaut, die Fassade ist poliert. Nach rund eineinhalb Jahren ist der Blick auf den U-Bahnhof Wittenbergplatz wieder frei. Das Eingangsportal ist fertig saniert. Im Zuge der Bauarbeiten mussten zunächst Teile der Fassade demontiert werden, um das Gebäude standfest ertüchtigen zu können. Freigelegte Stahlträger wurden entrostet, überarbeitet und neu beschichtet, die Holzfenster und Oberlichter  ausgewechselt oder originalgetreu nachgebaut, Dacheindeckung, Entwässerungsrinnen und Fensterbleche erneuert. Die Ornamente und Reliefs in der Fassade wurden ebenfalls komplett überarbeitet und teils fachgerecht instandgesetzt.

Die Sanierung des 1912 erbauten Eingangsportals erfolgte unter Auflagen des Landesdenkmalamts Berlin und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Bezirksamts. Die Baukosten summierten sich auf knapp drei Millionen Euro. Der Wittenbergplatz hat als einziger U-Bahnhof Berlins fünf nebeneinander liegende Gleise und wird von drei U-Bahnlinien bedient.

Der Bahnhof entstand 1902 zunächst in einfacher Bauweise. Nach dem Entwurf des Architekten Alfred Genander wurde er dann ab 1910 ausgebaut. Am Ende entstand bei laufendem Bahnbetrieb ein komplett neues Gebäude. Vom alten Bahnhof Wittenbergplatz blieb nichts erhalten. Ab 1913 wurde die Eingangshalle passend zum nahen Kaufhaus des Westens als mächtes kreuzförmiges Hallengebäude umgestaltet, das den Wittenbergplatz bis heute beherrscht. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Eingangshalle bis 1951 wieder aufgebaut. Es folgten Modernisierungsmaßnahmen und zwischen 1982 und 1983 eine aufwendige denkmalgerechte Restaurierung. Zum 50. Geburtstag der Berliner U-Bahn am 18. Februar 1952 schenkte die London Transport Executive als damalige Betreiberin der Londoner U-Bahn der Berliner BVG ein Londoner U-Bahn-Schild. Es hängt heute auf Bahnsteig I. Zuletzt wurde am U-Bahn-Tunnel zwischen 2008 und 2009 die Decke saniert, weil Wasser eindrang. Der Wittenbergplatz musste damals abgesperrt werden, weil die Bauarbeiter nur von oben an die Decke herankamen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

53 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 107× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 778× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 96× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.