Gedenkort kann kommen: Bezirksamt und Stadtteilverein unterzeichnen Nutzungsvertrag
Schöneberg. Am 1. September geht das Grundstück der berühmt gewordenen Kohlenhandlung des Widerstandskämpfers Julius Leber an den Stadtteilverein Schöneberg.
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD), Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) und die Vertreterinnen des Vereins, die Vorsitzende Martina Fiebelkorn und Geschäftsführerin Annette Maurer-Kartal, haben einen entsprechenden Nutzungsvertrag unterzeichnet. Nach den Worten Daniel Krügers waren die Verhandlungen „ein Stück weit herausfordernd“. Grund seien Lage und Beschaffenheit des Grundstücks gewesen. Der Stadtteilverein Schöneberg will einen „Lern- und Gedenkort Annedore und Julius Leber“ einrichten.
Bei den Planungen für einen Park an der von Kleingewerbe genutzten Torgauer Straße sah der Bezirk auf dem ehemaligen Gelände der Kohlenhandlung ein „Denkzeichen“ vor. Ein künstlerischer Wettbewerb wurde ausgelobt. Die in Teilen noch vorhandene Nachkriegsbaracke sollte abgerissen werden. Dagegen gab es Bürgerproteste. 2012 und 2014 sprach sich die Bezirksverordnetenversammlung für den Erhalt der Kohlenhandlung aus.
Arbeit von Annedore Leber beleuchtet
Nun wird ein Begegnungszentrum, ein Ausstellungs- und Diskussionsort entstehen. Neben der Geschichte Julius Lebers wird die politische Arbeit seiner Ehefrau Annedore nach dem Zweiten Weltkrieg beleuchtet. Sie gründete hier ihren Mosaik Verlag für politische und pädagogische Bücher.
Jetzt sei für den Verein der Weg frei, Geschichte an authentischem Ort sichtbar zu machen, sagte Bezirksbürgermeisterin Schöttler. „Das Bezirksamt hat seinen Teil dazu beigetragen und das Grundstück zur Verfügung gestellt.“
„Wir fangen wieder von vorne an“, erklärt Martina Fiebelkorn. Nach der Sicherung des Grundstücks gehe es jetzt um die Finanzierung des Umbaus und des laufenden Betriebs. Noch in diesem Monat will der Stadtteilverein bei seinem Dachverband einen Antrag auf Fördermittel stellen. Mit dem Geld soll der Architektenplan samt kompletter Kalkulation für den Umbau des rund 60 Quadratmeter großen Häuschens finanziert werden. Der Architektenplan wiederum ist notwendig für einen Antrag auf Lotto-Mittel. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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