Ausbildung zum Allrounder
Mit dem Do-it-yourself-College bietet der Lette-Verein etwas Neues
Der Lette-Verein will etwas für junge Menschen tun, die noch nicht genau wissen, was sie beruflich machen wollen. Jetzt ist das Do-it-yourself-(DIY)-College an den Start gegangen. Die erste Klasse ist mit 25 Teilnehmern gut gefüllt.
Den Schülern soll vermittelt werden, wie sie sich selbst und anderen helfen können, ein unabhängiges Leben zu führen. Zu den Lehrinhalten gehören beispielsweise Urban Gardening, nachhaltige Beschaffung und Lagerung von gesunden Lebensmitteln, Upcycling von Möbeln oder das Entwickeln von Farbkonzepten für Räume. Auch das fachkundige Betreuen von Menschen in jedem Alter ist Teil der Ausbildung.
Ines Herrmann, Leiterin des DIY-Colleges, sagt: „Ziel ist, qualifizierte Allrounder auf den Arbeitsmarkt zu bringen, die in vielen Einrichtungen zum Einsatz kommen können. Dazu gehören Privathaushalte, Hotels, Schulen, Wohnheime, Kitas und alle Unternehmen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen.“ Mit einer guten Geschäftsidee könnten die die Absolventen auch ein eigenes Unternehmen gründen. Die Ausbildung steht auch Jugendlichen ohne Schulabschluss offen. Es gibt drei Schritte. Der „DIY-Starter“ besteht aus einer einjährigen Grundlagenvermittlung. Am Ende soll der Erwerb der Berufsbildungsreife stehen. Beim „DIY-Supporter“ wird vorausgesetzt, dass die jungen Menschen schon eine Grundausbildung haben. Nach einem Jahr machen sie einen Abschluss als Hauswirtschaftshelfer/in. Schließlich gibt es die Qualifikation zum „DIY-Expert“, die die Fähigkeiten aus den ersten beiden Jahren erweitert. Die Schüler dürfen sich nach dem Absolvieren „Assistent/in für Ernährung und Versorgung“ nennen. Außerdem können sie den Mittleren Schulabschluss erwerben. Weitere Infos gibt es unter www.letteverein.berlin.
Seinen Sitz hat der Lette-Verein am Viktoria-Luise-Platz. Er bietet rund 800 Schülerinnen und Schülern zehn Ausbildungsgänge in den Richtungen Design, Ernährung und Versorgung, Gesundheit und Technik an. Kostenlos ist das Ganze allerdings nicht, es werden 95 Euro Schulgeld im Monat verlangt. Benannt ist die Einrichtung übrigens nach Wilhelm Adolf Lette, der 1866 den „Verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts“ gründete. Heute ist das Berufsausbildungszentrum eine Stiftung des öffentlichen Rechts.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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