So funktioniert die Stadt
Mit dem Projekt „KlimaMacher“ bieten Berliner Unternehmen Schulen Lernmodule an

Klimabildung macht Spaß: Schüler stellen bei einem Experiment selbst Biogas her. | Foto:  KlimaMacher
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  • Klimabildung macht Spaß: Schüler stellen bei einem Experiment selbst Biogas her.
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Das Projekt „KlimaMacher“ vom InfraLab Berlin, einem Innovationsnetzwerk der großen Infrastrukturunternehmen, bringt mit Lernmodulen und Projektwochen Klimabildung an die Schulen.

Berliner Stadtreinigung (BSR), BVG, Berliner Wasserbetriebe, Gasag, Stromnetz Berlin und Vattenfall Wärme Berlin brüten im InfraLab Berlin über die Zukunft und wie man die Stadt nachhaltig im Sinne des Klimaschutzes weiterentwickelt. Energieerzeuger und Abfall-unternehmen haben schließlich die größten Stellschrauben, an denen man drehen kann, um Kohlendioxidemissionen zu reduzieren und die Hauptstadt klimaneutral zu machen. Die BVG rechnet beispielsweise vor, dass über 1,1 Milliarden Fahrgäste 2019 rund 850 Millionen Pkw-Fahrten ersetzt und damit 600.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart haben.

Projektleiterin Angela Sonnenschein (sitzend) mit Lehrern der Evangelischen Schule in Frohnau, die als erste Projekttage mit der KlimaMacher-Initiative durchgeführt haben. | Foto: Klimamacher
  • Projektleiterin Angela Sonnenschein (sitzend) mit Lehrern der Evangelischen Schule in Frohnau, die als erste Projekttage mit der KlimaMacher-Initiative durchgeführt haben.
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Mit dem Bildungsprojekt „KlimaMacher“ wollen die großen Versorgungsunternehmen Schülern in spannenden Projekten erklären, wie die Stadt funktioniert und wie alles miteinander zusammenhängt. „Der Strom kommt aus der Steckdose, das Wasser aus dem Wasserhahn, der Müll wird regelmäßig abgeholt und wenn ich die Heizung aufdrehe, wird es warm. Das ist für die meisten Menschen selbstverständlich“, sagt Angela Sonnenschein. Die Projektleiterin der „KlimaMacher“ will den Schülern mit detaillierten Bildungspaketen die komplexen Vorgänge dahinter verständlich machen. „Jeder kann durch sein Handeln und seine Lebensweise zum Klimaschutz beitragen“, sagt Sonnenschein. Es geht in den Projekten auch immer um ganz praktische Erfahrungen. Eine weggeworfene Kippe zum Beispiel verunreinigt 60 Liter Wasser. Und Essensreste gehören nicht in die Toilette, sondern in die Biotonne.

In Experimenten können die Kinder zum Beispiel Biogas erzeugen, indem sie Bioabfall zerschnippeln, in eine Flasche stopfen, Brühwürfel und Komposterde dazutun und einen Luftballon drüber stülpen. Der füllt sich im Laufe der Zeit mit Methan. Im Großen macht das die BSR mit Biomüll und lässt mit dem so erzeugten Biogas 160 Mülllaster fahren.

Internetportal mit Medienpaketen

Für die Schulen haben die „KlimaMacher“ ein umfangreiches Internetportal mit Lernmodulen und Medienpaketen von der Grundschule bis zum Gymnasium zusammengestellt. Die BSR schickt sogar Referenten an Schulen, die Projekte zur Mülltrennung begleiten. In den Modulen geht es um Energie, Mobilität, Wasser und Entsorgung und welche Bedeutung sie für eine nachhaltige und klimafreundliche Stadt haben.

Corona kam dazwischen

Abgesehen von ein paar wenigen Pilotprojekten wie an der Evangelischen Schule Frohnau und an der Theodor-Heuss-Schule in Moabit ist die Nachfrage noch gering. Allerdings hatten die „Klima-Macher“ nach Gründung ihres Bildungsprojektes vor zwei Jahren auch Pech: „Durch Corona waren viele Lehrkräfte schlechter erreichbar. Das digitale Bildungsangebot geht damit auch auf die veränderte Lernsituation ein“, sagt Angela Sonnenschein. Für das von den „KlimaMachern“ angebotene Onlineseminar am 5. Mai, bei dem Lehrern die Lernmodule erläutert werden sollen, haben sich bereits einige der rund 300 angeschriebenen Schulen angemeldet. Weitere sind Angela Sonnenschein willkommen. Vier Medienpakete für praxisnahe Unterrichtseinheiten sind bereits online. Bis zum Ende des Schuljahres sollen acht weitere folgen.

Weitere Informationen zum Projekt gibt es im Internet unter klimamacher.berlin.

Klimabildung macht Spaß: Schüler stellen bei einem Experiment selbst Biogas her. | Foto:  KlimaMacher
Projektleiterin Angela Sonnenschein (sitzend) mit Lehrern der Evangelischen Schule in Frohnau, die als erste Projekttage mit der KlimaMacher-Initiative durchgeführt haben. | Foto: Klimamacher
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Dirk Jericho aus Mitte

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