Wunderkerzen auf der Pallasstraße
Bezirksverordnete bewerten Böllerverbotszone
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat die erste Silvesternacht mit „Böllerverbotszone“ rund um die Pallasstraße diskutiert.
Sogar die Linkspartei hält die Verbotszone für eine richtige Entscheidung des Innensenators. „Freier Knall für freie Bürger: Wer das unterstützt hat, mit Verlaub, einen Knall“, sagte der Verordnete Martin Alexander Rutsch.
Böllerverbote machten dort Sinn, wo eine Gefährdung für Personen und Sachen bestehe. „Ein Totalverbot wäre etwas zuviel des Guten. So lange niemand gefährdet wird, darf auch geknallt werden“, meinte Guido Pschollkowski (CDU).
Eine Verbotszone verbessere die Sicherheitslage, doch mit einer gezielten Videoüberwachung und starker Polizeipräsenz sei mehr zu erreichen, so Sebastian Richter (AfD). Die Verbotszone sei bei den Anwohnern ziemlich gut angekommen“, sagte der grüne Verordnete Bertram von Boxberg. Es habe keine Verdrängung gegeben und es sei auch nicht in das Pallasseum hineingeböllert worden.
Die Berliner Polizei bewertet die Verbotszone als „erfolgreich“, so deren Sprecher Thilo Cablitz. „Das Konzept ist aufgegangen. Alles hat super geklappt.“ Die Pallasstraße habe sich in der Silvesternacht einmal von einer ganz anderen Seite gezeigt. Kinder mit Wunderkerzen hätten völlig angstfrei auf der Straße laufen können und viel Spaß gehabt.
Nach Angaben des Polizeisprechers waren am Silvestertag rund 70 Beamte im Bereich der Pallasstraße im Einsatz. Zu Mitternacht hin wurden die Einsatzkräfte noch verstärkt. Ein sogenannter Lichtmastkraftwagen zum raschen Ausleuchten eines Bereichs war vor Ort; „rein präventiv“, wie Thilo Cablitz sagt. Zu Anzeigen sei es bis auf eine Ausnahme – jemand hatte verbotene Kugelbomben dabei – nicht gekommen. Wer bei einer Kontrolle doch mit einem Feuerwerkskörper erwischt wurde, der gab ihn zumeist freiwillig ab oder zündete ihn außerhalb der Verbotszone. In den anderen Fällen nahm die Polizei die Böller ab und „führte sie ihrer Vernichtung zu“, so Sprecher Cablitz.
Ordnungsstadträtin Christiane Heiß (Grüne) hat schon früher von einem „positiven Effekt“ der Verbotszone gesprochen. Sie hob noch die laufenden Projekte für Jugendliche zur Gewaltprävention hervor.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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