Mobile Polizeiwache auf dem Nollendorfplatz
Innensenator und Polizeipräsidentin übergeben Fahrzeug an Abschnitt 41

Berät Bürger und nimmt gegebenenfalls deren Anzeigen auf: die neue mobile Wache auf dem Nollendorfplatz. | Foto: KEN
3Bilder
  • Berät Bürger und nimmt gegebenenfalls deren Anzeigen auf: die neue mobile Wache auf dem Nollendorfplatz.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Am 29. Juni haben Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik eine Tour durch Berlin unternommen. Sie übergaben an fünf Orten mobile Wachen an die zuständigen Polizeidirektionen. Um 11.30 Uhr waren sie am Nollendorfplatz.

Das 100 000 Euro teure Fahrzeug, das mit aller notwendigen Kommunikationstechnik ausgerüstet ist, steht auf dem Vorplatz am U-Bahnhof an der Kantstraße. Für die vier Mann Besatzung hat der Dienst offiziell um 8 Uhr begonnen. Einheimische und Touristen können um Rat fragen und gegebenenfalls Anzeige erstatten. Was die mobile Polizeiwache nicht leisten kann, ist, Leute in Gewahrsam zu nehmen und erkennungsdienstliche Maßnahmen vorzunehmen.

Man wird das Fahrzeug nicht immer am Nollendorfplatz antreffen. „Wir sind an Markttagen auch am Wittenbergplatz vor dem KaDeWe“, sagt ein Vertreter der Polizeidirektion. In den kommenden drei Wochen werden die Beamten ihre Erfahrungen sammeln, wann ihre Gegenwart wo am dringlichsten ist.

An die mobile Wache am „Nolli“ angeschlossen sind weitere acht Polizisten in Zivil oder Uniform, die rund um die Uhr im Regenbogenkiez Streife laufen; das Viertel ist das europaweit größte zusammenhängende Gebiet der Homosexuellen-Szene und zugleich ein krimineller Hotspot Berlins. Die Polizei bezeichnet das als einen „kriminalitätsbelasteten Ort“.

Mit den mobilen Wachen sei die Berliner Polizei dort, wo die Menschen wohnen, erklärt Senator Geisel. Die Polizeigewerkschaften üben freilich Kritik. Die Beamten in den mobilen Wachen fehlten an anderer Stelle, sagt auch das Vorstandsmitglied der Schöneberger FDP, Mario Meyer, selbst Polizist. So würden an anderer Stelle neue Sicherheitslücken gerissen. „Das Problem wird also nicht gelöst, sondern nur verschoben“, so Meyer.

Für September hat der Innensenator die ersten 200 zusätzlichen Beamten für alle Berliner Polizeiabschnitte versprochen. Die Ausbildung dauere eben zweieinhalb Jahre, so Andreas Geisel.

Durch die mobile Wache am Nollendorfplatz komme der Bezirk seinem Ziel ein Stück näher, den Kiez wieder sicherer zu machen, sagt Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). Die mobile Wache hätten Bezirksamt, Bezirksverordnetenversammlung, Anwohner und Gewerbetreibende schon lange gefordert. Dafür habe sich insbesondere die CDU-Fraktion in der BVV eingesetzt, erklärt der christdemokratische Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, Jan-Marco Luczak. „Es ist für die Anwohner und Besucher ein wichtiges Signal, dass sie mit der Kriminalität vor Ort nicht allein gelassen werden, sondern die Polizei als Ausdruck eines wehrhaften Rechtsstaats für mehr Sicherheit sorgen wird“, so Luczak. Angesichts zunehmender Kriminalität und einer inzwischen fest etablierten Drogenszene müssten über die mobile Wache hinaus weitere Maßnahmen folgen, etwa mehr Präsenz von Ordnungsamtsmitarbeitern.

Die Liberalen fordern an erster Stelle einen „echten Kontaktbereichsbeamten“, eine sogenannte Kiezpolizei.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 1.814× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.475× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 2.105× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.467× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.367× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.