Schwarze Schicksale aus erster Hand
Abenaa und Roy Adomako blicken auf ihre Familiengeschichte und sprechen über ihre Arbeit
Die Schau „Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg“ beginnt mit Mandenga Diek. Als junger Mann kam er 1891 nach Deutschland und erhielt wenige Jahre später als erster Schwarzer die deutsche Staatsbürgerschaft.
Am kommenden Donnerstag, 6. Juli, um 19 Uhr sind seine Urenkel Abenaa und Roy Adomako zu Gast im Schöneberg Museum, Hauptstraße 40. Die dortige Ausstellung zeichnet die Familiengeschichte nach, die von Kamerun nach Hamburg und von dort über Danzig bis nach Berlin führt. Von Anfang an war sie geprägt von Exotisierung, rassistischen Angriffen, aber auch von Selbstbehauptung, Widerstand und Zusammenhalt.
Es ist der schwarzen Frauenbewegung zu verdanken, dass die Geschichte der Dieks in den 1980er-Jahren erforscht, dokumentiert und publiziert wurde, exemplarisch für viele andere. Auch heute noch werden Menschen allein aufgrund ihrer Hautfarbe ausgegrenzt und diskriminiert. Auch deshalb setzen sich Abenaa und Roy Adomako seit vielen Jahren für die Anerkennung und Rechte schwarzer Menschen ein. Im Gespräch mit der Journalistin Boussa Thiam erklären die Geschwister, wie sie auf die historische Bedeutung ihrer Familiengeschichte blicken und welche Rolle sie für ihr eigenes Engagement spielt.
Abenaa Adomako arbeitet bei einer Nichtregierungsorganisation, ist Netzwerkerin und Aktivistin. Die Schönebergerin gehört zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland und ist Mit-Autorin zahlreicher Publikationen. Ihr Bruder Roy Adomako engagiert sich neben seinem Beruf als Rechtsanwalt ebenfalls in schwarzen Selbstorganisationen. Er hat den Verein Each One Teach One mit ins Leben gerufen, der Bildungs- und Empowermentarbeit für Schwarze Menschen in Deutschland leistet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Mehr Informationen zu der Ausstellung samt Rahmenprogramm sind zu finden unter www.museen-tempelhof-schoeneberg.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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