Begegnungen auf Augenhöhe
Bilder von Menschen im Gotteshaus, Musik, Tanz und Poesie auf dem illuminierten Friedhof

Ihren Namen wollte die Porträtierte nicht preisgeben. Sie bleibt "die Unbekannte". | Foto:  John Kolya Reichart
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  • Ihren Namen wollte die Porträtierte nicht preisgeben. Sie bleibt "die Unbekannte".
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Die Zwölf-Apostel-Kirche an der Kurfürstenstraße feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag mit unterschiedlichen Veranstaltungen. Derzeit ist dort die Fotoausstellung „Immer wieder mittwochs“ zu sehen. Außerdem wird am 13. Juli zu einer Friedhofsnacht eingeladen.

Die Ausstellung zeigt Porträts von Menschen, die sich mittwochs bei der Lebensmittelausgabe für Bedürftige in der Gemeinde treffen. Es sind Nachbarn aus dem Kiez, freiwillige Helfer, Menschen ohne festen Wohnsitz, Geflüchtete, Studenten, Rentner und viele andere. Dem Fotografen John Kolya Reichart war es eigentlich egal, ob sie nun vor oder hinter den Lebensmitteltischen stehen. „Denn in allererster Linie ist dies ein Ort der Begegnung. Und zwar auf Augenhöhe. Und genau das macht ihn so besonders“, sagt er.

Ausgestellt sind 35 analoge Schwarzweißaufnahmen. Ergänzt werden sie von kurzen Texten, die nach Gesprächen mit Abgebildeten entstanden sind. Ein Besuch der Ausstellung ist bis zum 5. September möglich. Auch mehrfaches Vorbeischauen lohnt sich, denn Reichart wird einige Bilder im Laufe der Zeit gegen andere austauschen. Geöffnet ist die Kirche werktags (außer mittwochs) von 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 11 bis 15 Uhr und sonntags nach dem Gottesdienst. Die Adresse: An der Apostelkirche 1.

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass John Kolya Reichart Menschen in Schöneberg porträtiert. Vor zwei Jahren stellte er sein Projekt „Eisenacher Hundert – Gesichter einer Straße“ vor. Damals lichtete er Bewohner der Eisenacher Straße ab, in der er auch selbst wohnt. Das Besondere: Für jedes Lebensjahr, von eins bis 100, stand eine Person – vom Kleinkind bis zur Greisin. Dazu ist ein Bildband erschienen.

Zurück zur Zwölf-Apostel-Gemeinde: Ihr Friedhof liegt in der Kolonnenstraße 24-25, und der ist genau zehn Jahre älter als die Kirche. Dieses Jubiläum wird am Sonnabend, 13. Juli, ab 21 Uhr mit einer langen Nacht gefeiert. Der denkmalgeschützte Begräbnisplatz ist dann stimmungsvoll beleuchtet, und es gibt ein abwechslungsreiches Programm. Es reicht von Konzerten und Leuchtflügeltanz über Poetry Slam und Lesungen bis zur Feuershow. Studentinnen und Studenten der Freien Universität bieten außerdem nächtliche Führungen an. Für Snacks und Getränke ist gesorgt.

Der Eintritt ist frei. Falls es stark regnet oder hagelt, findet das Ganze in der Kapelle statt.

Mehr Infos zu dieser und anderen Festveranstaltungen der Gemeinde sind zu finden unter www.zwoelf-apostel-berlin.de/termine/jubilaeumsjahr-2024.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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