Café Kiezoase zeigt Ausstellung „Mein wichtigstes Lieblingsstück“
Schöneberg. In den verglasten Schubkästen befinden sich Teddybären, Krippen- und Kasperlfiguren oder Kaffeetassen und an einer Wand hängen eine alte Schreibmaschine und ein Mandolinenkoffer: Willkommen im Café Kiezoase und zur Ausstellung „Mein wichtigstes Lieblingsstück“.
Es sind lustige, traurige und berührende Geschichten, die sich hinter jedem Gegenstand verbergen. Sie erklären, warum und wie die in der Ausstellung gezeigten Objekte für ihre Leihgeber so wichtig geworden sind. „Es ist eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biographie“, sagt Ausstellungs-Kuratorin Maxi Juhnke.
Vor weniger als drei Monaten hatte sie die Menschen im Kiez aufgerufen, ihre Lieblingsstücke für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Zwanzig Exponate kamen zusammen und sind jetzt zu sehen. Daneben sind die zugehörigen Geschichten zu lesen.
Viele der ideell wertvollen Dinge werden im Original gezeigt, andere, weil sehr wertvoll, auf Fotos, was den Eindruck jedoch keineswegs schmälert.
Projektleiterin Juhnke bewundert den Mut der Leihgeberinnen und Leihgeber, sich „einfach so“ der Öffentlichkeit zu stellen und ihre Geschichten preiszugeben. Deshalb sei die Ausstellung etwas Besonderes, erklärt auch Kiezoase-Leiterin Marianne Konermann. Es zeuge von großem Vertrauen der Leihgeber gegenüber dem Generationentreff, ihre ganz persönlichen Dinge zur Verfügung zu stellen.
Wie zum Beispiel das winzige Püppchen, das Marianne Müller in einer kleinen Schachtel im Nachttisch aufbewahrt. Die nur drei Zentimeter große Puppe mit nur einem Arm befand sich einst im Nähmaschinenschub ihrer Mutter. Sie sei sofort in die Puppe vernarrt gewesen, erzählt Marianne Müller. Später habe sie das Püppchen ihrer Tochter gegeben, aber nur leihweise für deren Puppenstube. Ansonsten hüte sie dieses Kleinod wie ihren Augapfel. „Das Püppchen liegt immer in meinem Nachttisch. Finde ich sie mal nicht gleich, werde ich hektisch.“ Nie sei das Püppchen bei ihren zahlreichen Umzügen verloren gegangen, erzählt Marianne Müller weiter. „Bei mir hat sie ein Zuhause gefunden.“ KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.