Schöneberg. Vor 100 Jahren sorgte auf dem Wittenbergplatz ein britischer Kampfpanzer für viel Aufsehen. Seine Besatzung hatte ihn nach einer Dosenfleischmarke benannt.
Auf dem Foto, das in der Sammlung von Repro-Negativen im Bundesarchiv verwahrt wird, ist eine große Menschenmenge zu sehen. Männer, Frauen und Jugendliche umringen das stählerne Ungetüm. Es ist ein kalter, grauer Wintertag. Es liegt Schnee.
Die offizielle Typenbezeichnung des ab Mai 1917 in einer Stückzahl von 1220 in Licoln und Birmingham gebauten Panzers lautete „Mark IV“. Er war mit Kanonen oder mit Maschinengewehren bestückt. 205 Exemplare waren unbewaffnete Schlepper („Tank Tenders“). Der Mark IV war der meistgebaute britische Kampfpanzer des Ersten Weltkriegs. Nur sechs Stück sind erhalten geblieben. Sie stehen in Museen.
Wie aber kommt ein solcher Panzer nach Berlin? Der unbeschädigte Tank war in der Schlacht von Cambrai in Flandern im Herbst 1917 von den Deutschen erbeutet worden. Wie eine Trophäe brachten sie „Fray Bentos“ in die Reichshauptstadt und stellten ihn unter anderem auf dem Wittenbergplatz zur Schau.
„Fray Bentos“ hatte die achtköpfige Besatzung ihren Kampfpanzer getauft. So hieß ein natürlicher Tiefwasserhafen in Uruguay – und auch ein Fleischextrakt, später das Dosenfleisch „Corned Beef“, das die internationale, 1865 in London gegründete „Liebig's Extract of Meat Company“ in ihrer Produktionsstätte in Fray Bentos herstellte. Sein Erfinder war der deutsche Chemiker Justus von Liebig (1803-1873). Das Produkt wurde zur Legende. Robert Falcon Scott stärkte sich mit dem Dosenfleisch auf seiner Expedition in die Antarktis. Vor allem aber hatten es britische Soldaten seit dem Zweiten Burenkrieg 1899 bis 1902 im Tornister. KEN
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