Die rot-grüne Zählgemeinschaft hat mit ihrer Mehrheit in der BVV beschlossen, die inoffizielle Gedenkplatte für den 1981 tödlich verunglückten Hausbesetzer Klaus-Jürgen Rattay wiederherzustellen.
Der damals 19-jährige Rattay war nach der Räumung von acht besetzten Häusern bei einem anschließenden Polizeieinsatz gegen Demonstranten vor dem Haus Bülowstraße 89 von einem BVG-Bus erfasst und zu Tode geschleift worden. Im selben Jahr fertigten Unbekannte am Ort des Geschehens vor der Commerzbank-Zentrale die inoffizielle Gedenkplatte im Gehweg an. Bei der Reparatur von Grundleitungen im Auftrag des Vattenfall Netzbetreibers für die Hauptstadt, der Stromnetz Berlin GmbH, im November 2017 wurde die Gedenkplatte zerstört.
Mit dem jetzt gefassten Beschluss – bei Stimmenthaltung von AfD und FDP und gegen die Stimmen der CDU, weil Räumung und Polizeieinsatz vom damaligen CDU-Innensenator Heinrich Lummer angeordnet worden waren – soll das Bezirksamt dafür sorgen, dass die Gedenkplatte an derselben Stelle, an der sie 36 Jahre lang lag, und in derselben Form wiederhergestellt wird. Sei es als Rekonstruktion aus aufgefundenen Teilen der alten Platte oder als Faksimile.
Die Grünen in der BVV Tempelhof-Schöneberg setzen den Fall Rattay mit dem Benno Ohnesorgs gleich. Der Student und Familienvater Ohnesorg wurde bei einer Anti-Schah-Demonstration am 2. Juni 1967 vom Polizisten Heinz Kurras erschossen. Zum Gedenken an Ohnesorg schuf der Bildhauer Alfred Hrdlicka 1971 das Bronzerelief „Der Tod des Demonstranten“. Es wurde 1990 vor der Deutschen Oper aufgestellt. Die Rattay-Gedenkplatte müsse an ihren Platz zurück, weil sie ein wichtiges Zeitdokument für Westberlin und Schöneberg sei, sagen die Grünen. Es dürfe nicht der Zufälligkeit von Bauarbeiten überlassen bleiben, was in Berlin zur Erinnerungskultur gehöre und was nicht.
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