Von Berlin aus auf den Jakobsweg
Erste Beschilderung in der Hauptstadt vorgenommen

Vor dem Banner: Stadtrat Oliver Schworck, Gartenarbeitsschulleiterin Susanne Müller-Kahl, Stadtrat Matthias Steuckardt, Katharina Maak, Frank Leutloff und Jörg Steinert von der Jakobusgesellschaft. | Foto: KEN
  • Vor dem Banner: Stadtrat Oliver Schworck, Gartenarbeitsschulleiterin Susanne Müller-Kahl, Stadtrat Matthias Steuckardt, Katharina Maak, Frank Leutloff und Jörg Steinert von der Jakobusgesellschaft.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Das Wetter war an diesem Tag ideal. Ein leichter Wind wehte. Es war weder zu heiß noch zu kühl. Warum also nicht die Stiefel schnüren und losmarschieren? Zum Beispiel auf dem Jakobsweg.

Im vergangenen Jahr gingen weltweit 374 000 Menschen auf Pilgerschaft gen Santiago de Compostela. Wie sagte schon Goethe: „Europa ist auf der Pilgerschaft geboren, und das Christentum ist seine Muttersprache.“

Der Jakobusweg, den nicht jeder unbedingt aus religiösen Gründen geht, führt an der rückwärtigen Seite der Schöneberger Gartenarbeitsschule vorbei. Am Zaun haben am 23. Juni die Stadträte Oliver Schworck (SPD) und Matthias Steuckardt (CDU) zusammen mit Schulleiterin Susanne Müller-Kahl, den Vorstandsmitgliedern der Jakobusgesellschaft Brandenburg-Oderregion, Katharina Maak und Frank Leutloff, Ita Höttges vom Vorstand der angrenzenden Kleingartenkolonie „Neue Zeit“ und Jörg Steinert, dem Beauftragten der Jakobusgesellschaft für Berlin, die erste Beschilderung des Jakobswegs in der Stadt feierlich angebracht. Die Ausschilderung durch Berlin geht auf eine Initiative von Jörg Steinert zurück. „Der Termin ist nicht zufällig gewählt“, sagt Steinert. Zwei Tage nach Beginn der Ausschilderung haben die Sommerferien begonnen. „Warum ins Ausland fliegen mit vielen Unsicherheiten, wenn die Reise mit dem ersten Schritt in Berlin beginnen kann?“, fragt er.

Das fünf Meter lange Banner ist auch gut von der ICE-Strecke Berlin-Leipzig aus zu erkennen. Während die Fahrt mit dem Zug eine Stunde dauert, benötigt man für die Strecke zu Fuß etwa eine Woche. Der Weg bis nach Santiago de Compostela in Spanien ist 2963 Kilometer lang.

„Hinter Berlin verläuft der Jakobsweg durch die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg. Nach etwa 900 Kilometern durch Deutschland läuft man durch die Schweiz, Frankreich und Spanien. Der Jakobsweg verbindet die Länder in Europa bereits seit vielen Hundert Jahren. 1987 wurde er daher als erster Europäischer Kulturweg zertifiziert“, erläutert Katharina Maak.

In Tempelhof-Schöneberg würden noch weitere Jakobswegweiser installiert, so Stadtrat Oliver Schworck, der für Sport, Jugend und Schule zuständig ist. Auch Stromnetz Berlin habe angekündigt, seine Stromkästen entlang des Jakobswegs in Berlin entsprechend zu gestalten, ergänzt Jörg Steinert. Laut Kulturstadtrat Matthias Steuckardt wird der Berlin-Beauftragte im Sommer 2021 an der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg Kurse zum Thema geben.

Das Banner an der Gartenarbeitsschule ist mit einem QR-Code versehen. Darüber gelangt man zu einem Herbergsverzeichnis. Irgendwann müssen die müden Beine schließlich ausruhen. „Wir geben eigene Pilgerpässe für die Region aus“, kündigte Frank Leutloff an. „Und es wird auch Kinderpilgerpässe geben.“ Das ist bisher weltweit einmalig.

Informationen unter www.brandenburger-jakobswege.de.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 322× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 629× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 604× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.016× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.