Über 350 000 Besucher erwartet
Europas größtes lesbisch-schwules Stadtfest steigt am dritten Juliwochenende
Sie werden aus allen Ecken der Welt in den Schöneberger Norden strömen: zum größten lesbisch-schwulen Straßenfest Europas.
Am 20. und 21. Juli erwartet der Veranstalter, der Regenbogenfonds der schwulen Wirte, mehr als 350 000 Besucher in den Straßen südlich des Nollendorfplatzes. In der Motz-, Eisenacher, Fugger- und Kalckreuthstraße präsentiert die Szene ihr vielfältiges Spektrum an lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender Selbsthilfegruppen, Vereinen und Unternehmen. Sie gewährend einen Einblick in ihr Engagement und ihre Arbeit.
Im Rahmen ihrer Kampagne „20 Meter Vorsprung – Berlin gegen Darmkrebs“ sind diesmal auch die AOK Nordost und der Verein „Gesundheit Berlin Brandenburg“ dabei. Am 21. Juli ab 11 Uhr zeigen sie an der Kreuzung von Motz- und Martin-Luther-Straße Europas größtes begehbares Darmmodell.
Zur Einstimmung werden am 18. Juli um 13 Uhr Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) gemeinsam mit der „Ehrenschirmfrau“ des Stadtfests, Elisabeth Ziemer, und Gerhard Hoffmann als Sprecher des Regenbogenfonds vor dem Rathaus Schöneberg die Regenbogenflagge hissen. Und am 19. Juli 19.30 Uhr wird in der Zwölf-Apostel-Kirche, An der Apostelkirche 1, ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst gefeiert.
Das „Fest der Liebe“ hat einen gesellschaftspolitischen Anspruch, was nicht zuletzt das Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche! Weltweit!“ oder der diesjährige Aufruf zeigt, „gemeinsam gegen Rechts“ zu stehen und „solidarisch gegen Faschismus und Rechtspopulismus“ zu sein. Das Fest stehe für Offenheit und Vielfalt, so die Veranstalter.
Am 20. Juli 15.30 Uhr wird Gerhard Hoffmann den Juso-Bundesvorsitzenden und Tempelhof-Schöneberger Bezirksverordneten Kevin Kühnert (30) bitten, auf dem roten Sofa seiner Promi-Talkshow „Glaube Liebe Hoffmann“ Platz zu nehmen. Es wird gewiss eine spannende Stunde auf der Stadtfestbühne an der Ecke von Eisenacher Straße und Fuggerstraße, bevor um 16.30 Uhr dort der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) das Fest offiziell eröffnet und anschließend der „Rainbow Award“ an das Jugendmuseum Schöneberg für sein Ausstellungsprojekt „All included“ verliehen wird. Mit dem Preis zeichnet der Regenbogenfonds Personen und Gruppen aus, die sich um lesbisch-schwule Belange verdient gemacht haben.
Für ein fröhliches und ausgelassenes Fest, für Partystimmung bis zum Abwinken sorgt auf sechs Bühnen das kreischbunt gemischte Unterhaltungsprogramm aus Talk, Show, Kultur und Musik. Nicht nur gastronomische Szenebetriebe laden zum genussvollen Schlemmen ein. Neben gemütlichen Biergärten gibt es Cocktail- und Sektbars. Da das Stadtfest inzwischen eine Marke Berlins ist, wurde ein verkaufsoffener Sonntag genehmigt. Aus den Überschüssen des Fests wollen die Veranstalter kulturelle Projekte und gemeinnützige Vereine finanziell unterstützen.
27. Schwul-lesbisches Stadtfest: 20. Juli 11 bis 24 Uhr und 21. Juli 11 bis 22 Uhr; www.stadtfest.berlin. Der Festbereich ist vom 19. Juli 8 Uhr bis 22. Juli 6 Uhr gesperrt. Anwohner mit Garagenplatz können eine Zufahrtsberechtigung nach Anmeldung unter Telefon 30 21 47 35 86 oder info@regenbogenfonds.de im Stadtfestbüro erhalten.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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