Friedhofsförderverein gedenkt einer Grimm-Tochter

Eine zeitgenössische Aufnahme von Auguste Grimm. | Foto: Simrocksches Familienalbum
  • Eine zeitgenössische Aufnahme von Auguste Grimm.
  • Foto: Simrocksches Familienalbum
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Der Alte St.-Matthäus-Kirchhof ist 160 Jahre alt geworden. Im Jubiläumsjahr, das den auf dem Friedhof beigesetzten Frauen gewidmet ist, wird nun eine Ungerechtigkeit beseitigt.

Die wohl berühmteste Grabstelle auf diesem Friedhof an der Großgörschenstraße, meint Bertram von Boxberg, sei die der Brüder Grimm. „Hier liegen Jacob und Wilhelm Grimm und die Söhne von Wilhelm Grimm, Rudolf und Herman“, so der Pressesprecher für die Kirchhöfe der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde. Und auch die Tochter Wilhelm Grimms, Auguste „Gustel“ Grimm (1832-1919) habe hier ihre letzte Ruhe gefunden. „Aber offensichtlich hielt es keiner für nötig, auf einem Grabstein an diese Frau zu erinnern. Wie so viele der Frauen auf dem Kirchhof geriet sie in Vergessenheit.”

Dem schafft jetzt der Förderverein des Friedhofs, „Erhalten, Fördern, Entwickeln, Unterstützen“ (EFEU), Abhilfe. Er hat für Auguste Grimm einen Grabstein direkt auf der Grabstätte der Grimms anfertigen lassen.

Am 26. Juni um 14 Uhr wird der Stein feierlich enthüllt. Er ist noch mehr, nämlich ein Gedenkstein für weitere bedeutende Frauen aus der Grimm-Familie: für die Ehefrau Wilhelm Grimms, Henrietta Dorothea Grimm, geborene Wild (1793-1867), für Gisela Grimm (1827-1889), das jüngste Kind von Bettina und Achim von Arnim und Ehefrau des Sohnes von Wilhelm und Henrietta Grimm, Herman, sowie für Albertine Plock (1881-1974), Enkelin von Wilhelm Grimm und außereheliche Tochter von dessen Sohn Rudolf (1830-1889).

Im Anschluss wird die Märchenerzählerin Agnes Barbara Kist in der Kapelle des Kirchhofs den literarischen Quellen der Brüder Grimm nachgehen. Es waren – überwiegend Frauen. Zu den wichtigsten Märchenfrauen gehörte Marie Hassenpflug (1788-1856). Von ihr stammen unter anderem „Brüderchen und Schwesterchen“, „Rotkäppchen“, „Dornröschen“ und vielleicht auch „Schneewittchen“.

Agnes Barbara Kirst wird dabei natürlich auch einige Märchen frei erzählen und zur Harfe Lieder aus der Zeit vortragen. Der Eintritt ist frei. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 704× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 1.462× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 3.511× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.