Gedenktafel für Theaterlegende: Kultursenator würdigt Ivan Nagel an seinem letzten Wohnort in Schöneberg

Der Eingang Keithstraße 10. Rechts die Gedenktafel. | Foto: Karen Noetzel
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  • Der Eingang Keithstraße 10. Rechts die Gedenktafel.
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Schöneberg. Knapp fünfeinhalb Jahre nach seinem Tod ist für Ivan Nagel eine Gedenktafel des Landes Berlin an seinem letzten Wohnort enthüllt worden.

Mit dem festlichen Akt in der Keithstraße 10 würdigte der Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer (Die Linke), eine Theaterlegende. Lederer erinnerte in seiner Ansprache an das sogenannte Nagel-Gutachten. Der Journalist, Theaterleiter und Ästhetikprofessor Ivan Nagel hatte 1990 im Auftrag des Berliner Senats ein Konzept erarbeitet, das das Deutsche Theater, das Berliner Ensemble und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz nach der Wiedervereinigung vor der Abwicklung bewahrte.

Der Theaterhistoriker Klaus Völker sagte bei der Enthüllung über Ivan Nagel, er habe Kunst stets als Lebensform begriffen und zum Maßstab seines eigenen Schreibens gemacht. „Intellektuelle Autorität sicherte sich Nagel durch seine anregenden Schriften zur Kunst, zum Drama und Theater“, so Klaus Völker.

Der 1931 in Budapest geborene Ivan Nagel musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1944 mit seiner Familie untertauchen und überlebte. 1948 floh er in die Schweiz. Später studierte er in Paris, Heidelberg und Frankfurt am Main. Seinen beiden Lehrern Theodor W. Adorno und Carlo Schmid hatte es Ivan Nagel zu verdanken, dass er nicht als „unerwünschter Asylant“ abgeschoben wurde.

Mehrfacher Preisträger

Nach dem Studium schrieb er für verschiedene deutsche Leitmedien und machte an den Münchner Kammerspielen, am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und am Württembergischen Staatsschauspiel in Stuttgart Theaterkarriere.

Der mehrfache Preisträger gründete 1979 das Festival „Theater der Welt“. Dieses gibt bis heute einen Überblick über das Theater und seine Entwicklung in den verschiedensten Kulturen der Welt. 1989 übernahm er die neu eingerichtete Professur für „Ästhetik und Geschichte der darstellenden Künste“ an der damaligen Hochschule der Künste, der heutigen Universität der Künste.

Ivan Nagel verstarb am 9. April 2012. Er ist auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Mitte beigesetzt. KEN

Der Eingang Keithstraße 10. Rechts die Gedenktafel. | Foto: Karen Noetzel
Die Tafel aus Porzellan. | Foto: Karen Noetzel
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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