Gelungene Premiere eines Kindermusicals in der Urania
Die Kobolde Mana und Duku geraten zufällig an einen unwirtlichen, verwahrlosten Ort. Es ist eine Welt tief unter der Stadt. Hier leben weggeworfenen Puppen und anderes Spielzeug, beherrscht vom fiesen King Aresias. Er hat die Macht, weil er in seinem Laden alle nötigen Kleidungsstücke und Ersatzteile hat.
Unter den Puppen haben sich zwei verfeindete Cliquen gebildet, die Sharps mit ihrem Anführer, dem Indianerhäuptling Kluge Schlange, und die Cracks, bei denen Sheriff Mr. Blum das Sagen hat. Es herrschen Missgunst, Niedertracht und Machtbesessenheit. Nur die Freunde Jennifer und Jerome tun bei diesen Streitigkeiten nicht mit.
Jedes Jahr wird im Reich der Puppen ein Fest gefeiert, der "Dolly Day". An diesem Tag wird eine Puppe gewählt, die zurück darf in die Welt der Kinder. Dafür repariert Aresias die Auserwählte und stattet sie aus. Doch nun will der King selbst hinauf und erpresst die beiden Cliquen, die ihre Kandidaten bestimmt haben. Und sein Diener Spötterich treibt derweil sein eigenes Spiel. Die Kobolde Mana und Duku wollen Aresias Pläne durchkreuzen. Jennifer und Jerome sind entschlossen, die Rivalitäten unter den Puppen zu beenden, um gemeinsam den King zu stürzen.
Die Geschichte, eine Parabel über Freundschaft, Zusammenhalt und Zivilcourage, hat sich Volkmar Neumann, zehn Jahre Autor, Regisseur und künstlerischer Leiter des Friedrichstadtpalasts, ausgedacht. Die fetzige Musik komponierte Michael Hansen.
Neumann, Hansen und weitere engagierte Theaterschaffende gründeten 2004 das Kindermusicaltheater Berlin (KMTB), das junge Talente fördert. Bisher haben im KMTB 500 Kinder Theaterluft schnuppern dürfen. Die 400 Vorstellungen begeisterten 500 000 Besucher. Hinter den fünf bis 18 Jahre alten Darstellern in "Aresias" liegt ein ganzes Jahr harte Arbeit: Tanz-, Gesangs- und Schauspielunterricht zwei- bis dreimal in der Woche und Proben an den Wochenenden. Das Ergebnis ist bewundernswert. In prachtvollen, aufwendig genähten Kostümen und vor toller Kulisse überzeugen sie mit mitreißendem Gesang und Tanzdarbietungen von Ballett und HipHop bis Breakdance und Volkstanz. Nach zweieinhalb Stunden mit einer Pause gab es tosenden Applaus des großen und kleinen Publikums.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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