Haus am Kleistpark muss saniert werden
Schöneberg. Das Haus am Kleistpark mit der Kommunalen Galerie und der Leo Kestenberg Musikschule ist eine herausragende Kultureinrichtung in Tempelhof-Schöneberg. Doch regelmäßig steht es in der Diskussion.
Die Sicherung des Standorts sei vordringlichste Aufgabe, so die Erkenntis bündnisgrüner Politiker aus Bezirk und Land nach einem Besuch.
Zu dieser Sicherung gehöre, so der Grünen-Fraktionschef in der BVV, Jörn Oltmann, der Erhalt des historischen Gebäudes. Das unter Denkmalschutz stehende Haus wurde 1880 als botanisches Museum errichtet. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der östliche Flügel zerbombt, weswegen ein zweites Treppenhaus, ein barrierefreier Zugang und weitere Toiletten fehlen.
Erforderliche Sanierungsarbeiten und Reparaturen aber blieben unerledigt, kritisiert Oltmann, der von der kulturpolitischen Sprecherin Elisabeth Kiderlen und den Abgeordnetenhauskandidaten Notker Schweikhardt und Catherina Pieroth-Manelli begleitet wurde. Der Bezirk sorge nicht für ein seiner Bedeutung angemessenes Erscheinungsbild.
Stimmt, sagt Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU). Das Haus am Kleistpark müsse dringend saniert werden. Laut Kaddatz habe das Bezirksamt 2012 beschlossen, für den Erhalt wenigstens den Bau eines zweiten Rettungswegs als „prioritäre Maßnahme“ in die Investitionsplanung 2013 bis 2017 aufzunehmen.
Weil aber eine Liste dieser Maßnahmen zu lang gewesen sei, um alle mit den pauschal zugewiesenen Mitteln des Landes zu finanzieren, habe das Bezirksamt eben andere Prioritäten gesetzt. Das Haus am Kleistpark blieb außen vor. Erst ein Brandschutzgutachten habe Tempelhof-Schönebergs Verantwortliche gezwungen, für den Weiterbetrieb von Galerie und Musikschule eine Außentreppe zu installieren. Immerhin sei der Fortbestand nun unbefristet gesichert, so Kaddatz.
Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) hat im Februar das Haus am Kleistpark für die Investitionsplanung 2017 bis 2021 angemeldet. Derzeitige Berechnungen sehen die Kosten für eine Sanierung bei rund 1,8 Millionen Euro. „Die Entscheidung hierzu steht noch aus beziehungsweise wird in der neuen Legislaturperiode getroffen“, sagt Jutta Kaddatz.
Im Haus am Kleistpark sind jährlich fünf Ausstellungen zu sehen. Sie ziehen 15 000 Besucher an – und das bei einem winzigen Etat für die Öffentlichkeitsarbeit. Kulturstadträtin Jutta Kaddatz spricht von 2100 Euro, „um die für die Öffentlichkeitsarbeit notwendigen Printmedien zu finanzieren“.
Barbara Esch-Marowski leitet seit sieben Jahren die kommunale Galerie. In dieser Zeit hat sie es verstanden, dem Haus größtes Prestige zu verleihen. Man erinnere sich nur an die Ausstellung „Großgörschen 35. Aufbruch zur Kunststadt Berlin 1964“ im Jahr 2014, für die einer der bekanntesten deutschen Künstler, Markus Lüpertz, ein Werk zur Verfügung gestellt hat.
Kulturdezernentin Jutta Kaddatz hat zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit der kommunalen Galerien eine halbe Stelle ausgeschrieben. „Das Besetzungsverfahren läuft noch.“ Derweil schlägt Grünen-Kandidat Notker Schweikhardt eine Kooperation der Galerie mit der Universität der Künste vor. Sie verfüge bei Werbung für nichtkommerzielle Kunstveranstaltungen über eine große Expertise. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.