Idee der Grünen: Jugendeinrichtungen ins Kathreiner-Haus

Berlins ältestes Hochhaus an der Potsdamer Straße steht seit Jahren ungenutzt da. | Foto: KEN
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Schöneberg. Die Linke in der BVV beharrt auf dem Verbleib der bezirklichen Jugendeinrichtungen „Drugstore“ und „Potse“ am Standort in der Potsdamer Straße. Der ist gefährdet. Die Bündnisgrünen haben derweil ein „sicheres Domizil“ ausgemacht.

„Das Kathreiner-Haus in der Potsdamer Straße 186 steht seit Jahren leer“, sagt Grünen-Fraktionschef Rainer Penk. Warum also nicht das Bezirksamt bei der Senatsverwaltung nachfragen lassen, ob das älteste Hochhaus der Stadt für bezirkliche Zwecke genutzt werden kann? Gleichzeitig mit den Jugendeinrichtungen könnte auch die Volkshochschule so ihre Raumnot beheben. Das Kathreiner-Haus gehört nämlich der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM), das heißt dem Land Berlin.

Sein Parteifreund Bertram von Boxberg, Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, meint dazu: „Leerstand von Immobilien ist angesichts des Berliner Raum- und Wohnungsbedarfs immer ein Ärgernis, das schnellstmöglich abgestellt werden müsste.“ Dass eine Immobilie über Jahre leer stehe, nennt er „geradezu paradox“.

Dem Antrag der Grünen, das Kathreiner-Haus kommunal zu nutzen, stimmte die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mehrheitlich zu. Das Bezirksamt ist nun aufgefordert, noch vor der Sommerpause mit der Senatsverwaltung darüber – möglichst erfolgreich – Gespräche zu führen.

Das Kathreiner-(Hoch)Haus wurde 1928 bis 1930 nach Plänen von Bruno Paul (1874-1968), einem Wegbereiter der modernen Zweckarchitektur, im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Es ist nach seiner Erbauerin, der Kathreiner Malzkaffee-Fabrik GmbH, benannt und wurde von dem Unternehmen als Verwaltungsgebäude genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg bezogen es die Berliner Verkehrsbetriebe und der Senat. Später waren der Berliner Verfassungsschutz, ein Berufsinformationszentrum, die Berliner Polizei und die Lehrerweiterbildung des Senats Mieter. Seit 2012 steht die denkmalgeschützte Dreiflügelanlage mit nahezu 12 000 Quadratmeter Nutzfläche leer. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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