Erinnerung an Gulag-Opfer
Lesung im Café auf dem Alten St.Matthäus-Friedhof
Auf dem Alten St.-Matthäus-Friedhof in der Großgörschenstraße 12 liegen viele Menschen, die den Gulag kennenlernen mussten, das sowjetische Netz von Straf- und Arbeitslagern.
An sie wird am Sonnabend, 15. Juli, um 14 Uhr im Café finovo auf dem Friedhof erinnert. Zu Gast sind Konrad und Anja Rayß, Sohn und Enkelin von Lotte Strub-Rayß (1912-2008). Sie hatte im Alter von 86 Jahren die Geschichte ihres Lebens aufgeschrieben. Aufgewachsen in einer bürgerlichen schwäbischen Familie, studierte sie Kunst und lernte als junge Frau den Arzt und Dramatiker Friedrich Wolf kennen. Nach der Machtergreifung der Nazis floh sie in die Sowjetunion, geriet jedoch 1938 in den Strudel der stalinistischen Säuberungen und wurde verbannt. Erst nach 16 Jahren durfte sie den Gulag verlassen und nach Deutschland zurückkehren.
Ihr Sohn Konrad, 1946 im Gulag geboren, hat die Erinnerungen seiner Mutter herausgegeben. Gelesen werden sie von Enkelin Anja Rayß. Organisatoren der Veranstaltung sind der Lichtenrader Schauspieler und Geschichtenerzähler Gerhard Moses Heß und die Berliner Geschichtswerkstatt.
Um einen Kostenbeitrag von rund zehn Euro wird gebeten, ein Teil davon geht an Efeu, dem Förderverein des St.-Matthäus-Friedhofs. Anmeldung unter Telefon 0163/341 70 53 oder Gerhard-Moses-Hess@web.de.
Autor:Susanne Schilp aus Neukölln |
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