Wer darf ich sein? Wer will ich werden?
Neues Programmjahr an der Urania beschäftigt sich mit Identitätsfragen
Die Urania Berlin ist in die Saison gestartet. Thema des Programmjahrs ist „Identität“ unter dem Motto „Wer darf ich sein? Wer will ich werden?“. Zum Auftakt – auch so kann Identität verstanden werden – wurde an zwei Tagen das erste „Japan Food Festival“ gefeiert.
Die konnten Köstlichkeiten aus dem Land der aufgehenden Sonne kennenlernen. „Die Bereitschaft der Urania zum offenen Dialog und zu mehr Vielfalt zeichnet sich nicht zuletzt durch die Entscheidung für die Trägerin der diesjährigen Urania-Medaille aus“, erklärt Sprecher Nicolas Flessa. Bei einem Festakt am 26. November erhält die Rechtsanwältin, Menschenrechtlerin und Gründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe-Moschee in Moabit, Seyran Ates, die Auszeichnung aus den Händen von Julia Klöckner (CDU). Die Bundeslandwirtschaftsministerin hält die Laudatio. Seyran Ates wird für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. „Mit der Urania-Medaille wollen wir ihr Engagement insbesondere auch für die Stadt Berlin würdigen“, fügt Urania-Direktor Ulrich Weigand hinzu. Altbundespräsident Joachim Gauck wird an dem Abend mit Ates über „Identität“ sprechen.
Für das Programmjahr hat das Urania-Team neue Veranstaltungsreihen auf den Weg gebracht. Am 12. September 18 Uhr beginnt die Reihe „Wer will ich sein? Wer darf ich werden? Künstlerkarrieren vor 500 Jahren“. In „Albrecht Dürers Weg in den Olymp der Kunst“ stellt der Kunsthistoriker Thomas Hoffmann den genialen Nürnberger und seine künstlerische Biographie vor. Zum ersten Gespräch in der Reihe „Was tun?“ zu Problemen der Gegenwart und deren Bewältigung trifft sich die Philosophin Svenja Flaßpöhler am 20. September 19.30 Uhr mit Andreas Reckwitz, um mit dem Soziologen und Kulturwissenschaftler aus Frankfurt/Oder über die Sensibilisierung der Gesellschaft zu diskutieren.
Den Auftakt zur Film- und Gesprächsreihe „Der Skandal als vorlauter Bote“ mit dem Historiker Hannes Heer über Amnestie und Amnesie in Nachkriegsdeutschland bis heute macht am 22. September 11 Uhr der Film „Nacht und Nebel“. Alain Resnais drehte 1955 diesen Dokumentarfilm über die Vernichtungslager. Als die Produktion als französischer Beitrag für Cannes nominiert wurde, intervenierte die Bundesregierung. „Nacht und Nebel“ wurde zurückgezogen. In Deutschland wurde er nur in geschlossenen Veranstaltungen gezeigt. Der niederländische Kunsthistoriker und Kulturmanager Paul Spies nimmt sein Publikum mit auf eine Reise rund um Berlin. Erforscht wird die Frage, was die Hauptstadt ausmacht. Am 24. September 20 Uhr geht es um ihre Museen.
Die Welt-Redakteurin für Sex- und Beziehungsthemen Brenda Strohmaier hat die Gesprächsreihe „Sex Education“ (Aufklärung für Erwachsene) entwickelt. Am 26. September 18 Uhr spricht sie mit der Hautärztin Yael Adler und dem Männergesundheitsarzt Frank Sommer über alles, was Patienten (noch nicht) zu fragen wagten.
In der am 10. Dezember 20 Uhr beginnenden Reihe „Urania kontrovers“ vermitteln vier prominente Gäste, unterstützt von einem erfahrenen Moderatorenteam, gegensätzliche Positionen zum Thema „Wer darf ich werden? Menschenrechte und Leistungsgesellschaft“.
Alle Informationen zum Programmjahr der Urania, An der Urania 17, unter www.urania.de.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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