Schöneberger Gemeinden suchen noch Gästebetten für den Kirchentag
Schöneberg. „Ohne Ehrenamt gäbe es keinen Kirchentag“, sagt Ralf Zschorn. Er ist „Teamleiter Unterkunft“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag.
Ralf Zschorn sitzt in der vierten Etage des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Berliner Verkehrsbetriebe in der Potsdamer Straße 182. Zwei Etagen im Gebäude hat die Kirchentagsgeschäftsstelle für ihr 100-köpfiges Team angemietet, für gut anderthalb Jahre. So viel Zeit ist, um in der jeweiligen Stadt alle zwei Jahre das Großereignis mit über 100 000 Besuchern aus dem In- und Ausland auf die Beine zu stellen.
Eine wichtige Aufgabe ist es, für die Zeit vom 24. bis 28. Mai Gemeinschaftsunterkünfte und Privatquartiere bereitzustellen. Dafür engagieren sich Ehrenamtliche wie Carola Tschiersch von der Kirchengemeinde Alt-Schöneberg oder Ariane Schütz und Klaus Borrmann von der Zwölf-Apostel-Gemeinde. Die drei sind Privatquartier-Beauftragte, suchen aber auch weitere freiwillige Helfer, die an den fünf Tagen im Mai bereitstehen (www.zwoelf-apostel-berlin.de/kirchentag).
Dass die Privatquartiersuche nicht einfach ist, räumt Ralf Zschorn ein. Am 10. Januar wurde die Kampagne „Ham’ Se noch wat frei?“ gestartet. Seither sind 2000 Schlafplätze gemeldet worden. Insgesamt 15 000 werden in Berlin und Potsdam gebraucht.
Die Schöneberger Beauftragten haben sich schon einige Aktionen einfallen lassen, um Menschen zu bewegen, für einen Kirchentagsgast eine Schlafcouch im Wohnzimmer oder eine Liege im Arbeitszimmer mit kleinem Frühstück anzubieten. Ausschließlich in der eigenen Gemeinde zu suchen, reiche nicht, sagt Ariane Schütz.
Weil der Akazienkiez eine reiche Cafékultur besitzt, will Carola Tschiersch in allen Lokalen Flyer auslegen. Sie plant, mit einem drapierten Bett durchs Viertel zu ziehen und um eine Schlafstatt für Gäste über 35 Jahre, Familien oder Menschen mit Behinderung zu werben und sie will Vereine ansprechen.
Das mit dem Bett planen auch Ariane Schütz und Klaus Borrmann. Sie hoffen, dass die evangelische Elisabeth-Klinik ihnen dafür ein Krankenhausbett auf Rädern leiht. Damit wollen sie durch den Gleisdreieckpark rollen oder auch auf dem Winterfeldtplatz Station machen. „Auf dem Bett sitzt jemand mit einem Laptop, der Gastgeber, die sich melden, sofort registriert“, sagt Ariane Schütz.
Klaus Borrmann hat das Café Ulrichs der Berliner Aids-Hilfe angesprochen und ihm eine „Werbeplattform“ angeboten. Im Gegenzug bietet das Lokal ein „Gute-Nacht-Café“. Ein solches Café wird es auch im Zwölf-Apostel-Gemeindehaus geben. Dort klingt bei einem Getränk und guten Gesprächen der Tag aus.KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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