Schwerpunktthema von „Cross-Kultur“ 2016 sind Flüchtlinge

Musizierte zum Auftakt von Cross-Kultur: Mitglieder der Kleinen Barockband unter Leitung von Matthias Haase (links). | Foto: KEN
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Tempelhof-Schöneberg. Im achten Jahr legt die Kunst- und Kulturreihe Cross-Kultur ihren Schwerpunkt auf geflüchtete Menschen – und strahlt damit weit über die Bezirksgrenze hinaus.

Noch bis zum 18. Dezember, dem internationalen Tag der Migranten, will Cross-Kultur in Konzerten, Musikworkshops, Theater- und Filmaufführungen, Ausstellungen, Lesungen, Diskussionsrunden und Fortbildungskursen existenzielle Fragen zu Flucht, Flüchtlingen und den daraus resultierenden Erscheinungen von Alltagsrassismus und Fremdenfeindlichkeit beantworten und neue Impulse dagegen geben. Flüchtlinge kommen dabei selbst zu Wort.

Cross-Kultur gelingt nach den Worten von Kulturstadträtin Jutta Kaddatz die Balance zwischen kurzweiligen und anspruchsvollen Angeboten. Den designierten Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) lud die CDU-Politikerin ein, sich ein Bild von Cross-Kultur zu machen. Lederer hatte das angebliche Fehlen niedrigschwelliger, kostenfreier Kulturangebote in den Bezirken bemängelt.

Gleichzeitig ist bei Cross-Kultur der Einsatz engagierter Bürger für die Flüchtlinge Thema. Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD) sprach in diesem Zusammenhang von einer „großen Leistung“, von „Herzenswärme“ und „engagierter Empathie“ der Bürger.

„Menschen unterschiedlichster Herkunft finden einen Lebenssinn im Engagement für die Geflüchteten“, sagte Schöttler. Das stelle eine Bereicherung der Bürgergesellschaft und eine Stärkung der Zivilgesellschaft dar. Das Bezirksamt werde dieses Engagement unterstützen. Nicht ohne Hintersinn hatten die Festival-Organisatoren, der Fachbereich Kunst, Kultur, Museen und die Integrationsbeauftragte des Bezirksamts, in diesem Jahr den BVV-Saal im Rathaus Schöneberg als Auftaktort gewählt. Die Bezirksverordnetenversammlung sei „die Vertretung des Volkes“, so Kunst- und Kulturamtsleiterin Petra Zwaka. Im Bezirk untz in der BVV spiegele sich die „bunte Vielfalt“ Berlins wider, ergänzte Angelika Schöttler. Sie dankte gleichzeitig den Vereinen, Organisationen und Initiativen, die erneut einen aktiven Part am Zustandekommen von Cross-Kultur hatten.

Auf welch hohem und spannungsreichem Niveau sich das Festival abspielt, zeigten einige Cross-Kultur-Partnerz zum Auftakt. Eine Kostprobe gab die kleine Barockband der Leo Kestenberg Musikschule unter Leitung von Matthias Haase. Das Ensemble hatte gemeinsam mit Bewohnern zweier Flüchtlingsheime in Friedenau ein Opernprojekt umgesetzt. Das Stück sei nur eine Momentaufnahme dessen, was rund um das Mittelmeer geschehe, sagte Matthias Haase. In der Sprache der Musik könnten Emotionen artikuliert und das Hineinfühlen in das Erlebte möglich werden.

„Cross-Kultur ist ein neues Forum für Jugendliche, um zu präsentieren, was sie können“, so Hüseyin Yoldas vom Verein Gangway. Gangway widmet sich in vielen Projekten der Straßensozialarbeit mit jungen Menschen. Yoldas musiziert seit Jahren mit Jugendlichen aus Schöneberg und Friedenau. Die Musikrichtung ist anatolisch und gleichzeitig von europäischen Rhyhtmen geprägt und versteht sich als Synthese verschiedener Kulturen in Anatolien.

Zur Freude ihrer Fangemeinde konnte Idil Baydar in ihrer Figur der Jilet Ayse ihr ganzes Programm „Deutschland, wir müssen reden!“ vorstellen: allerlei Hintergründiges und Doppelbödiges zum Verhältnis zwischen Deutschen und Türken. KEN

Das gesamte Programm findet sich auf www.cross-kultur.de

.

Musizierte zum Auftakt von Cross-Kultur: Mitglieder der Kleinen Barockband unter Leitung von Matthias Haase (links). | Foto: KEN
Hintergründiges und Doppelbödiges zum Verhältnis von Deutschen und Türken gab Idil Baydar zum Besten. | Foto: KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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