Sein oder Nichtsein
Shakespeare Company sucht Ausweichspielort

Shakespeares "Wintermärchen" geht gut aus, hoffentlich auch für das Schöneberger Ensemble. | Foto: Axel Lauer
  • Shakespeares "Wintermärchen" geht gut aus, hoffentlich auch für das Schöneberger Ensemble.
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Nach dem Theater Morgenstern in Friedenau muss sich eine zweite Bühne Sorgen um ihre Spielstätte machen: die beliebte und renommierte Shakespeare Company Berlin.

Seit 20 Jahren inszeniert das Theater Stücke des elisabethanischen Dramatikers. Aufgeführt werden sie nun schon seit einigen Jahren unter freiem Himmel an der Lokhalle im Natur-Park Schöneberger Südgelände. Die Halle wird jedoch ab 2021 saniert. Der Spielort fällt für deshalb zwei Jahre weg. „Unsere eigenen Bemühungen bezogen sich bisher vor allem auf Ausweichmöglichkeiten innerhalb des Parks“, erklärt Schauspieler Stefan Plepp, Geschäftsführer der Company, zur Suche. Das Südgelände aber steht in weiten Teilen unter Natur- oder Landschaftsschutz. „Wir warten immer noch auf verbindliche Auskünfte unseres Partners“, sagt Plepp. Grün Berlin, der Kooperationspartner der Company, muss zahlreiche Behördengenehmigungen beantragen – Ausgang ungewiss.

Nun hat das Theater die Bezirksverordnetenversammlung eingeschaltet. Einstimmig beschlossen die Verordneten einen Antrag der Grünen-Fraktion. Er fordert das Bezirksamt auf, das Theater bei der Suche nach einem geeigneten Openair-Ausweichspielort für die Dauer der Umbauarbeiten zu unterstützen – „aktiv“, wie es die Linksfraktion in den Antrag noch eingefügt haben wollte. Das Bezirksamt ist zudem verpflichtet worden, der BVV bis zur parlamentarischen Sommerpause von seinen Bemühungen zu berichten.

Rund 70 Veranstaltungen im Sommer

Ideal wäre ein gut erreichbarer, ruhiger Ort im Grünen mit einer Mindestfläche von 25-mal 25 Metern für das Theater, 250 Quadratmetern Foyer, Räumen oder einem Container für Bühne, Requisiten, Kostüme und Werkstatt, Strom, Wasser, Toiletten, einer barrierefreien (Lkw-)Zufahrt zum Gelände und der Genehmigung für rund 70 Veranstaltungen bis 23 Uhr im Sommer.

„Aus leidvoller Erfahrung wissen wir, dass auch die nur vorübergehend gedachte Unterbrechung eines Spielbetriebs an einem bestimmten Ort zu einem endgültigen Ende oder einer dauerhaften Verlagerung führen kann“, sagt der grüne Verordnete Bertram von Boxberg. „Deshalb sollte das Bezirksamt alles in seiner Kraft Stehende tun, die Shakespeare-Tradition in Schöneberg zu halten“, so von Boxberg. Er ist selbst Schauspieler.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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