Erinnerung erwünscht
Tafel für das Maison de Santé

Vor dem Haus Hauptstraße 14-15 soll eine Tafel aufgestellt werden, die an das einstige Maison de Santé (Haus der Gesundheit) erinnert. Das haben die Bezirksverordneten auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beschlossen.

Der Arzt Eduard Levinstein gründete die „Kur- und Heilanstalt für Gemütserkrankungen“ im Jahr 1862. Sie war eine der ersten privaten Anstalten dieser Art im Berliner Raum und erwarb sich einen hervorragenden Ruf. Levinstein wandte in seiner Klinik moderne Behandlungsmethoden an. Als erster Nervenarzt in Deutschland verzichtete er auf mechanische Zwangsmaßnahmen. Bis dahin war es beispielsweise üblich, psychisch Kranke mit Gurten zu fixieren und sie bis zu zwölf Stunden stehen oder sitzen zu lassen.

Im Ersten Weltkrieg wurde das Maison de Santé zum „Reservelazarett für nervengeschädigte Soldaten“, 1919 schloss es. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz und gehört zu den ältesten noch erhaltenen Gebäuden in Schöneberg. „Seine Geschichte sollte den Menschen, die täglich daran vorbeigehen, nahegebracht werden“, so Bertram von Boxberg, kulturpolitischer Sprecher der Grünen. Zumal eine im Jahr 1989 vom Museum Tempelhof-Schöneberg veröffentlichte Publikation über die Einrichtung inzwischen vergriffen sei.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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