Verordnete geben nicht klein bei
Tempelhof-Schöneberger Bezirkspolitiker fordern eine Halle des alten Straßenbahndepots

Die Verordneten von den Grünen, der SPD und den Linken machen Druck: Sie wollen, dass eine der drei Hallen des Straßenbahndepots an der Belziger Straße dem Bezirk zur Verfügung gestellt wird. Dafür solle sich das Amt „nachdrücklich und mit Entschiedenheit“ auf Landesebene einsetzen, fordern sie in einem Antrag.

Bis vor kurzem schien es klar zu sein: Zwei Hallen sollten der Senatsverwaltung für Kultur zur Verfügung stehen, zum Beispiel für Probebühnen. Die dritte war dem Bezirk zur Nutzung versprochen. Doch Anfang des Jahres kam die überraschende Nachricht, dass die Senatsinnenverwaltung darüber nachdenkt, in dem gesamten denkmalgeschützten Gebäude ein zentrales Polizei- und Feuerwehrmuseum unterzubringen. Im Landeshaushalt 2024/25 wurden bereits 300 000 Euro eingestellt, damit das Berliner Immobilienmanagement (BIM), das die Hallen verwaltet, mit den Planungen starten kann.

Bertram von Boxberg, Fraktionsvorsitzender der Grünen, sagt: „Seit Jahren engagieren sich Menschen in Tempelhof-Schöneberg dafür, dass aus dem 1899 eröffneten Betriebshof ein offener Ort für kulturelle Nutzungen und soziale Projekte wird.“ Eine im Jahr 2017 organisierte Bürgerbeteiligung sei von den Anwohnern begeistert angenommen worden und habe viele sinnvolle Vorschläge hervorgebracht. „Doch statt nun mit dem Bezirk über die Umsetzung zu sprechen, werden wieder polizeilich sichergestellte Fahrzeuge in dem Depot abgestellt, nachdem jahrelang darum gerungen worden war, das Gebäude freizuziehen“, empört sich von Boxberg.

Das Bezirksamt müsse nun beim Senat und der BIM noch einmal seine Ansprüche geltend machen und auf die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung hinweisen. Außerdem solle es betonen, dass die Bezirksverordneten ein Polizei- und Feuerwehrmuseum an diesem Standort als überdimensioniert und ungeeignet betrachten. „Das deckt sich nicht mit den Bedürfnissen der Tempelhof-Schöneberger Bürgerinnen und Bürgern“, so von Boxberg. Gleichzeitig fordern die drei Fraktionen das Bezirksamt auf, mit den einzelnen Fachabteilungen zu sprechen, um ihre Bedarfe zu ermitteln. Dann solle möglichst zügig eine Konzeption für eine sozio-kulturelle Nutzung einer der Hallen entwickelt werden und dem Senat und der BIM vorgetragen werden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 634× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.307× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 965× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.409× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.308× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.