Musik, Drag und Comedy auf der Terrasse
Verein AHA lädt auch im Jubiläumsjahr die queere Szene und die Nachbarschaft zum Feiern ein

Bei einem der vergangenen Sommerfeste: Roland Becker vom AHA-Vorstand mit der Band Transophonix. Rechts zwei "Schwestern der Perpetuellen Indulgenz", eines selbst ernannten Ordens, der "universelle Freude verbreiten" will. | Foto:  AHA-Berlin e.V.
  • Bei einem der vergangenen Sommerfeste: Roland Becker vom AHA-Vorstand mit der Band Transophonix. Rechts zwei "Schwestern der Perpetuellen Indulgenz", eines selbst ernannten Ordens, der "universelle Freude verbreiten" will.
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  • hochgeladen von Susanne Schilp

Er hat schon einige Umzüge hinter sich, eine Zeitlang war er sogar obdachlos. Doch 2010 fand er eine neue Bleibe in der Monumentenstraße 13. Die Rede ist vom Verein AHA, was für „Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft“ steht. Am Sonnabend, 24. August, wird von 14 bis 22 Uhr zum großen Terrassenfest geladen.

Längst ist die AHA nicht nur ein Anlaufpunkt für schwule Männer, sondern für die gesamte queere Szene. Dementsprechend bunt ist das Bühnenprogramm. Es gibt Musik, Drag und Comedy. Außerdem im Angebot sind Leckereien vom Grill, fleischig und vegan, Salate, selbst gebackene Kuchen, heiße und kalte Getränke. Auch Rollstuhlfahrer können sich auf dem Fest selbstständig bewegen. Das Gelände ist ebenerdig, nach drinnen führen Rampen, und eine barrierefreie Toilette ist ebenfalls vor Ort. Übrigens: Die queere Szene möchte nicht unter sich bleiben, Nachbarn sind ausdrücklich willkommen. Der Eintritt ist frei, eine Spende gern gesehen.

Die kann der Verein bestens gebrauchen, denn alles was er auf die Beine stellt, wird ehrenamtlich und unentgeltlich organisiert. Zur Verfügung stehen ausschließlich Mitgliedsbeiträge, Erlöse aus Veranstaltungen und Spenden. So schwer das manchmal auch sein mag, birgt es einen großen Vorteil. Der Verein ist unabhängig von Fördermitteln und völlig frei, neuen Projekten und Ideen eine Plattform zu bieten.

Dieses Jahr ist ein ganz besonderes: Die „Allgemeine Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft“ wurde vor 50 Jahren ins Leben gerufen. Damals, im März 1974, trafen sich neun Mitglieder der Berliner Regionalgruppe der sich auflösenden IHWO (Internationale Homophile Welt-Organisation), um einen neuen Verein zu gründen. Seit drei Jahren gab es zwar auch die Homosexuelle Aktion Westberlin (HAW), doch den Gründervätern der AHA schwebte etwas anderes vor. Sie wollten nicht ganz so „extrem links“ sein wie die HAW und „allgemein“, also nicht nur „exklusiver Klüngel für Akademiker und Studenten“, wie sie später schrieben.

Im Laufe der Zeit hat sich viel getan. Anfang der 1980er-Jahre war die AHA mit mehr als 200 Mitgliedern der größte schwule Verein Deutschlands. Ein Jahrzehnt später öffnete er sich für lesbische Gruppen und die Trans-Szene. Heute gibt es ein vielfältiges Angebot – vom Spieleabend bis zur Erotik-Party, von Coming-Out-Gruppen bis zum Sonntagscafé, vom jährlichen internationalen Jugendtreffen „Warmer Winter“ bis zum Terrassenfest.

Mehr Infos gibt es unter www.aha-berlin.de/aha.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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