Nach Maxis Tod wird über Verbleib der Stadtbärin diskutiert
Viele wollen, dass Schnute (32) bleibt. Auch weil sie Berlin als lebendiges Wappentier symbolisiert, wie es seit 1939 Brauch ist. Carsten Hertwig, Chef des Bärenwaldes Müritz, der ursprünglich die Berliner Stadtpelze in die Anlage der Tierschutzorganisation Vier Pfoten holen wollte, ist jetzt von seinem Plan abgerückt. Er sorgt sich um Schnutes seelischen Zustand. Möglicher Stress und ein zu hohes Narkoserisiko beim Transport in getrennten Boxen waren im Juli Gründe für das Bezirksamt Mitte, die Tiere in der Stadt zu belassen.
Anders das Berliner Bärenbündnis und die Tierschutzorganisation Bund gegen Missbrauch der Tiere. Sie fordern erneut Schnutes Umsiedelung in den Wildpark Johannismühle im brandenburgischen Klasdorf. Der für den Bärenzwinger zuständige Stadtrat von Mitte, Carsten Spallek (CDU), will Schnute nun beobachten und nochmals auf ihre Transportfähigkeit überprüfen lassen. Außerdem wird ein Transport ohne Narkose in Erwägung gezogen. Dafür müsste das Tier an eine Transportbox gewöhnt werden.
Stephan Vögeli, Leiter des Alternativen Wolf- und Bärenparks in Schapbach im Schwarzwald, hält von der Haltung so großer Tiere in Gefangenschaft grundsätzlich wenig. Schnute ist zwar in einem fortgeschrittenen Alter, kann aber noch etwas verkraften, meint der Experte der Stiftung für Bären. Die Entscheidung über eine Umsiedelung müsse sachlich und im Sinne des Tieres gefällt werden. Bären fühlen ganz anders als wir Menschen. Unsere Psyche kann man nicht mit der ihren vergleichen, sagt Vögeli: Eine große Anlage mit Natur wäre sicherlich gut für Schnute.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.