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Stolpersteine für zwei Schwarze Menschen

Benedikt Gambé und Charlotte Rettig. | Foto: Privatbesitz
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Schwarze Menschen waren im Nationalsozialismus unerwünscht, den rassistischen Machthaber galten sie als "minderwertig". Zwei Opfern wird Sonnabend, 26. August, um 12 Uhr mit einer Stolpersteinverlegung vor dem Haus Fuggerstraße 20 gedacht: Benedikt Gambé und Charlotte Rettig.

Die beiden lebten während der 1930er-Jahre hier, in der damaligen Pension Sachs. Ob sie ein Paar waren oder nur freundschaftlich verbunden, ist nicht bekannt. Fest steht, dass Benedikt Gambé, Jahrgang 1904, nach dem Ersten Weltkrieg von einem Kolonialoffizier von Kamerun nach Deutschland gebracht wurde. In der Weimarer Republik spielte er Schlagzeug in einer Band und trat unter dem Künstlernamen James Dixon auf.

Charlotte Rettig kam 1913 in der Uckermark zur Welt. Weil sie unter den Nazis ihre Berufsausbildung nicht abschließen durfte und auch Gambé seinen Job verlor, waren beide gezwungen, ihren Lebensunterhalt in der „Deutschen Afrika-Schau“ zu verdienen, wo sie wie exotische Tiere begafft wurden.

Im Jahr 1938 wurde Benedikt Gambé in die Psychiatrie zwangseingeliefert, in die Wittenauer Heilstätten und später in die Heil- und Pflegeanstalten Ilten bei Hannover. Im August 1940 starb er dort unter ungeklärten Umständen. Charlotte Rettig gelang hingegen die Flucht nach Kopenhagen. Sie heiratete und überlebte den Nationalsozialismus.

Die Stolpersteinverlegung ist Teil des Rahmenprogramms der Sonderausstellung „Auf den Spuren der Familie Diek – Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg“. Diese ist noch bis Mitte Oktober im Museum Schöneberg, Hauptstraße 40, zu sehen. Geöffnet ist Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, Freitag von 9 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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