Bezirk und türkische Partner wollen Austausch vertiefen
Tempelhof-Schöneberg. Wie „Tempelhof-Schöneberg“ mit heimischem Zungenschlag klingt, wenn jemand nach einer so benannten Straße fragt, ist nicht bekannt. Neset Tarhan, Bürgermeister des türkischen Partnerbezirks Mezitli, aber ist fest zu einer solchen Benennung entschlossen. Er will die Partnerschaft „sichtbarer“ machen.
Das erklärte der türkische Rathauschef seiner Kollegin Angelika Schöttler (SPD) bei deren Besuch am Mittelmeer. Gemeinsam mit einer Delegation aus Politik und Verwaltung war Tempelhof-Schönebergs Bürgermeisterin auf Einladung des Partners Mitte April in Mezitli, einem der vier Bezirke von Mersin, der zweitgrößten Hafenstadt der Türkei. Im Mittelpunkt des Treffens stand das ehrenamtliche Engagement.
Angelika Schöttler besuchte eine Einrichtung für aktives Altern, eine Kinderbibliothek, das „Down Café“, in dem junge Leute mit Down-Syndrom beschäftigt sind, und den „Club der Soroptimisten“. Die Gruppe gesellschaftlich aktiver Frauen setzt sich auf lokaler Ebene für gemeinnützige Projekte ein. Die Delegation war außerdem auf einem Markt von Produzentinnen landwirtschaftlicher Güter und kunstgewerblicher Artikel unterwegs.
Der politische Schwerpunkt im türkischen Partnerbezirk liege auf sozialen Aktivitäten und der Förderung der Berufstätigkeit von Frauen, hält Angelika Schöttler fest.
Auf ihren besonderen Wunsch besichtigte die Delegation eine von sechs syrischen Schulen am Ort. Dem Vernehmen nach kam es dabei zu einer lebhaften Diskussion über Betreuung und Integration syrischer Flüchtlinge, insbesondere der von Kindern und Jugendlichen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland. Die syrische Grenze ist 160 Kilometer von Mezitli entfernt.
Angelika Schöttler und Neset Tarhan machten deutlich, ihre partnerschaftlichen Beziehungen stärker auszubauen zu wollen, etwa mit Schulpartnerschaften, Sportaustausch oder kulturellen Begegnungen. KEN
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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