Wieder geht ein Jahr zu Ende
Die Berliner Woche blickt auf wichtige Ereignisse in Schöneberg und Friedenau zurück

Am 2. April wird der neue Bücherbus offiziell vorgestellt. | Foto: KEN
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Schöneberg und Friedenau erlebten 2019 viele Momente, an die man sich noch länger erinnern wird. Die Berliner Woche blickt zurück.

Der Jahreswechsel wartet mit einem Coup auf: Die Gewobag erwirbt über 90 Prozent am Immobilienfonds Pallasseum Wohnbauten KG. Der Deal wurde kurz vor Weihnachten eingefädelt. Das Bezirksamt wird davon völlig überrascht.

Ebenso überraschen die Punker des selbstverwalteten Jugendclubs „Potse“ das Bezirksamt. Sie verlassen nicht wie verabredet die Räume in der Potsdamer Straße 180. Der Mietvertrag war zum 31. Dezember 2018 endgültig ausgelaufen. Der widerrechtliche Aufenthalt der Potse-Aktivisten besteht nach wie vor. Ein Gericht wird Anfang 2020 über die Räumungsklage des Bezirksamts entscheiden. Bis zum Jahresende summieren sich aber Schadenersatzforderungen des Vermieters wegen einer geplatzten Nachvermietung einschließlich Anwalts- und Verfahrenskosten und sonstiger Ersatzforderungen auf rund 300 000 Euro.

Eigentlich sollen bis Ende Februar die Bäume fallen, die nahe der Skulptur „Arc“ auf dem Grünfstreifen vor der Urania wachsen; zu nahe, wie der französische Künstler Bernar Venet, die Botschaft seines Landes und der Senat befinden. Die Bäume stehen immer noch. Um die Gestaltung der Fläche wurde das ganze Jahr gestritten.

Skandal im März: Die Berliner Bildungsverwaltung lehnt die Dienstzeitverlängerung des Schulleiters der Friedrich-Bergius-Schule in Friedenau, Michael Rudolph, ab, obwohl viele Rektorenstellen unbesetzt sind. Rudolphs Schule war zuvor von der Schulinspektion als „Problemschule“ eingestuft worden; obwohl deren Schüler für den Schultypus überdurchschnittliche Lernleistungen erbringen. Heute ist alles gut. Rudolph darf noch eine Weile Rektor bleiben.

Am 2. April präsentiert Kulturstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) am Rathaus Schöneberg den neuen Bücherbus. Es ist ein hochmodernes Medienmobil, über dessen Anschaffung man im Bezirk 15 Jahre lang diskutiert hat.

Als im Mai die Langenscheidtbrücke wegen Bauarbeiten gesperrt ist, veranstaltet das des Neztwerk „Fahrradfreundliches Tempelhof-Schöneberg“ am 8. Mai ein spontanes „Straßenpicknick“. Die Forderung: Die Brücke soll für den motorisierten Verkehr dauerhaft gesperrt und in eine Begegnungszone umgewandelt werden.

Mitten in den Sommerferien werden zwei Missbrauchsfälle aus Schöneberg bekannt. Zwei Jungen wurden über Jahre von ihrem Pflegevater sexuell missbraucht. Das Jugendamt hatte die Jungen seinerzeit dem Pädophilen zugewiesen. Die Opfer wollen auf Schmerzensgeld klagen. Die Fälle sind verjährt. Bezirksamt und Senatsverwaltung weisen jede Verantwortung zurück.

Am 14. August findet in Friedenau ein „Bürgercafé“ statt. Die Friedenauer erfahren von Wünschen und Empfehlungen des Bürgerrats für ein lebenswertes Umfeld und eine gemeinsame Zukunftsgestaltung. Die von der Initiative „Nur Mut“ angestoßene, in Berlin noch völlig unbekannte Form der Bürgerbeteiligung ist Modellprojekt. Bis ins Frühjahr 2020 hinein werden weitere Bürgerräte in den Ortsteilen stattfinden.

Wer denkt im September an Silvesterfeuerwerk? Der Senat. Er erlässt ein Verbot für Böller und Raketen rund um Pallas- und Potsdamer Straße. Die Gegend ist als „Gefahrenbrennpunkt“ eingestuft.

Von einer Reaktion von Schulstadtrat Oliver Schworck ist nichts bekannt. Als Sozialdemokrat hat man ein dickes Fell. Denn was Doris Unzeitig, die ehemalige Leiterin der Spreewaldschule, im Oktober in ihrem Buch „Eine Lehrerin sieht rot“ schreibt, ist ein schockierender Tatsachenbericht und eine Abrechnung mit der Berliner Schulverwaltung.

Seit Mitte November steht „Theo“ vor der Theodor-Heuss-Bibliothek und wartet auf Fahrer. „Theo“ ist das erste von zehn Lastenfahrrädern, die der Bezirk angeschafft hat und kostenlos zur Verfügung stellt.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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