Sporthallen als Bleibe ungeeignet: Bezirk musste Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge melden

Tempelhof-Schöneberg. Wegen des anhaltenden Flüchtlingsstroms musste der Bezirk jetzt Sporthallen an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) melden. Aber nur eine ist als Notunterkunft geeignet.

Eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Serviceeinheit Facility Management und des Schul- und Sportamts ist am 8. September ganz kurzfristig einberufen worden, um Sporthallen für die Unterbringung von Geflüchteten zu melden.

Noch am selben Tag benannte die AG fünf Hallen. Doch allein die Halle der 1. Gemeinschaftsschule Schöneberg in der Otzenstraße 16 hält Gesundheits- und Sozialstadträtin Sibyll Klotz (Bündnis 90/Grüne) als Notunterkunft für geeignet.

Die Hallen der Carl-Sonnenschein-Schule in Mariendorf und der Grundschule am Dielingsgrund in Lichtenrade hat Schulstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) später „aus schulorganisatorischen Gründen“ wieder zurückgezogen. Sie sind nach Einschätzung von Sibyll Klotz ohnehin nur bedingt als Flüchtlingsunterkunft geeignet. Vor einem Bezug der Halle in der Otzenstraße wären allerdings zahlreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten notwendig. So müsste etwa der Gitterzaun am Südostausgang geöffnet, ein zweiter Rettungsweg über den Geräteraum geschaffen und die Frischluftzufuhr geklärt werden. Auch sei laut Klotz eine Sicherheitsbeleuchtung zu installieren. Betreuungspersonal müsste ständig vor Ort sein, um die Rettungswege freizuhalten, im Brandfall Alarm auszulösen und die Bewohner gegebenenfalls „anzuleiten“. Im vergangenen Jahr gab es einen Legionellenbefall. Deshalb müsste auch das Trinkwasser untersucht und die Duschen mit Sterilwasserfiltern ausgerüstet werden. Als unbrauchbar bewertet Sibyll Klotz die alte Sporthalle der Friedrich-Bergius-Schule und die beiden Hallen des Luise-Henriette-Gymnasiums. In der Friedrich-Bergius-Schule sind die Sanitärräume in einem katastrophalen Zustand. Rost und Schimmel regieren.

Die Hallen des Gymnasiums sind aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der Fußboden ist kaputt. Ein zweiter Rettungsweg fehlt. Durch das Dach regnet es. Trotz dieser Mängel, die der Senatsbildungsverwaltung wohl bekannt sind, so Jutta Kaddatz, wird hier seit Jahren Vereins- und Schulsport betrieben. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 53× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 464× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.062× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.