Berlin würdigt das Leben von Hildegard Knef
Wie viele andere berühmte Berliner wurde auch die Knef nicht in Berlin geboren und wird dennoch gern als die "Berliner Diva" bezeichnet. Mit ihren Chansons "Für mich solls rote Rosen regnen" oder "Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen" ist sie auch heute noch bekannt und berühmt. Die Schauspielerin und Sängerin wurde am 28. Dezember 1925 in Ulm geboren. Sie starb in der Nacht auf den 1. Februar 2002 und wurde auf dem Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
Die Mutter Frieda Auguste Knef war im Juni 1926 mit der sechs Monate alten Tochter von Ulm nach Berlin gezogen, nachdem der Vater gestorben war. In der damaligen Sedanstraße lebte die Familie bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges. Das Haus steht nicht mehr, schräg gegenüber wurde Marlene Dietrich geboren. Die beiden Diven haben sich aber erst Ende der 40er Jahre in den USA kennen gelernt. Sie waren viele Jahre lang eng befreundet.
Die Knef besuchte die Filmschule in Babelsberg und spielte 1944 ihre erste Filmrolle. Berühmt wurde sie 1946 durch den Film "Die Mörder sind unter uns". Noch heute ist der Film "Die Sünderin" von 1950 ein Begriff und wird mit Hildegard Knef verbunden, die kurz nackt durchs Bild lief. Der Protest gegen den Film sowie das zeitweilige Verbot waren allerdings entgegen heute immer wiederholter Meinung nicht auf die Nackt-Szene zurückzuführen.
In seiner Laudatio verwies Kulturstaatssekretär André Schmitz darauf, dass die Knef sowohl als Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin große Erfolge gefeiert. Als Sängerin hat sie über 300 Titel gesungen und 23 Musikalben veröffentlicht. Bei 130 Titeln hat sie die Texte selbst geschrieben. Als Schauspielerin hat sie in 49 Kinofilmen mitgespielt und als Theaterschauspielerin stand sie in 15 Stücken auf der Bühne.
Schmitz verwies darauf, dass sie die erste deutsche Schauspielerin war, die 1955/56 einen Erfolg am New Yorker Broadway feierte. Nach 1999 zog sich die Knef von der Bühne zurück.
Staatssekretär Schmitz entpuppte sich als Fan der Knef und sang alle Titel mit, die während der Feierstunde eingespielt wurden. "Sie ist unvergessen in ihrer Stadt", betonte André Schmitz. "Sie war eine selbstbewusste Frau und damit ihrer Zeit weit voraus." Schmitz verwies darauf, dass die Knef ihre Chansontexte selbst geschrieben hat, "sie erzählte vom Alltag, vom Glück und Unglück im Leben, ohne kitschig zu werden." Die Gedenktafel an der Leberstraße 33 ist die 400. Gedenktafel aus dem Berliner Gedenktafelprogramm. Alle Tafeln wurden in der Königlichen Porzellanmanufaktur angefertigt.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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