Der Berliner Frauenpreis 2014 geht nach Schöneberg

Frauensenatorin Dilek Kolat (Zweite von rechts) und die Preisträgerinnen: Cornelia Burgert, Petra Bentz und Martina Schröder. | Foto: KEN
  • Frauensenatorin Dilek Kolat (Zweite von rechts) und die Preisträgerinnen: Cornelia Burgert, Petra Bentz und Martina Schröder.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Am Vorabend des Weltfrauentags hat Arbeits-, Integrations- und Frauensenatorin Dilek Kolat den 24. Berliner Frauenpreis verliehen. Er ging in diesem Jahr an das Feministische Frauen-Gesundheitszentrum (FFGZ) in Schöneberg.

Stellvertretend für das elfköpfige Team nahmen im Roten Rathaus Cornelia Burgert, Petra Bentz und Martina Schröder die Auszeichnung entgegen. Die Pädagoginnen leiten die Einrichtung seit über 20 Jahren. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert sind sie ihr ideell wie beruflich verbunden.

Die Senatorin überreichte ihnen eine Skulptur der Bühnenplastikerin Esther Janshen. Das Land Berlin ehrt mit dem Frauenpreis seit 1987 Persönlichkeiten, die durch ihr Engagement in herausragender Weise für die Emanzipation der Frau gewirkt haben. Die Auszeichnung ist mit 3000 Euro dotiert.

Mit ihrer Entscheidung habe die Jury einen Akzent auf die "Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitspolitik" gesetzt, so Senatorin Kolat. Das Feministische Frauen-Gesundheitszentrum habe sich stets verdienstvoll für eine bessere Information und Beratung von Frauen in Gesundheitsfragen eingesetzt.

"Frauengesundheit in eigener Hand", so lautet das Motto des FFGZ. 1974 gründeten zehn Frauen die Einrichtung. Ihre Wurzeln hatte sie in der 68er- und in der Frauenbewegung ("Mein Bauch gehört mit"). Nach eigenem Bekunden wollte und will sich das Zentrum unabhängig machen von der Pharmaindustrie und von einer männlich dominierten Medizin.

In ihrer Laudatio hob Gesundheitsstaatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner hervor, dass das FFGZ das erste Frauengesundheitszentrum Deutschlands gewesen sei. "Den Initiatorinnen blies in den ersten Jahren ein harter Wind ins Gesicht", so Demirbüken-Wegner. Die Frauengesundheitsbewegung sei von Teilen der Ärzteschaft und der Politik als reine Selbsterfahrungsgruppe betrachtet worden, die mit Taschenlampen ihren Körper erkundeten. Heute erfahre das Zentrum landes- und bundesweit hohe Anerkennung aufgrund seiner "ausgezeichneten fachlichen Arbeit". Die Laudatorin griff drei besondere Schwerpunkte des FFGZ auf, die die Arbeit unverwechselbar machen: der Kampf gegen die "unmündige Gebärmutterentfernung" und Hormonbehandlung in den Wechseljahren, das frühzeitige Erkennen gesundheitlicher Langzeitfolgen bei sexueller und häuslicher Gewalt, die "interkulturelle Öffnung der Gesundheitsberatung und Gesundheitsförderung bei Frauen mit Zuwanderungsgeschichte".

Im Mittelpunkt der Arbeit des Zentrums in der Bamberger Straße 51 stehen heute Frauenheilkunde, Verhütungsberatung sowie die oben genannte Beratung bei sexueller und häuslicher Gewalt. Das Zentrum ist Herausgeber der Zeitschrift "Clio", der einzigen Publikation ihrer Art zur Frauengesundheit im deutschsprachigen Raum. Seit 1983 finanziert der Senat das FFGZ.

Geöffnet ist Dienstag und Donnerstag 10 bis 12 Uhr, Donnerstag 16 bis 18 Uhr; Telefonzeiten ( 213 95 97) sind Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 10 bis 12 Uhr, Donnerstag, 16 bis 18 Uhr; www.ffgz.de.
Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 297× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 256× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 642× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.217× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.