Einemstraße wird in beiden Bezirken umbenannt
Nun hat auch das Bezirksamt Mitte den Beschluss zur Umbenennung gefasst. Mit der Entscheidung geht eine jahrelange Diskussion zu Ende, die in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Mitte geführt wurde. In den 30er-Jahren war die Straße nach dem früheren Preußischen Kriegsminister Karl von Einem (1853-1934) benannt worden, der die "Vernichtung" homosexueller Männer gefordert hatte und unter anderem deshalb laut Fachgutachten als ein "Wegbereiter des Nationalsozialismus" einzuschätzen ist. Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg hatte bereits im vergangenen Jahr beschlossen, ihren Teil der Straße umzubenennen. Weil sich die Diskussion bei den Kollegen in Mitte in die Länge gezogen hat, wurde im Schöneberger Rathaus zuletzt beschlossen, den eigenen Teil notfalls auch allein umzubenennen. Die Bezirksverordnetenversammlung Mitte hat die Umbenennung im Juni gegen die Stimmen der CDU-Fraktion beschlossen.
Die Umbenennung soll noch im September im Amtsblatt des Landes Berlin veröffentlicht werden und könnte dann zum 1. Januar 2014 wirksam werden. Künftig soll die Straße nach dem Vorreiter der Homosexuellenbewegung Karl Heinrich Ulrichs (1825-95) benannt werden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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