Fotobuch gewährt ungewöhnliche Einblicke ins Rathaus

Blick in die Freiheitsglocke: Das Buch macht ungewöhnliche Sichten in das berühmte Haus am John-F.-Kennedy-Platz möglich. | Foto: Liptau
  • Blick in die Freiheitsglocke: Das Buch macht ungewöhnliche Sichten in das berühmte Haus am John-F.-Kennedy-Platz möglich.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Schöneberg. Zum 100. Geburtstag ein eigenes Fotoalbum: Der Fotograf Volker Wartmann hat mit seiner Kamera einen Blick hinter die Kulissen des Rathauses Schöneberg geworfen.

Die schweren Stahltüren im ehemaligen Tresorraum der Stadtkasse Schöneberg sind geöffnet, die dahinter liegenden Fächer weitgehend leer. Vor den Eisenschränken hängt, provisorisch an Metallhaken befestigt, ein riesiger Adventskranz aus Plastik, geschmückt mit Stiefelchen und Lebkuchenmännern aus bunter Pappe.

Dieses Bild, eines der ersten in Wartmanns Bildband "Verschlusssache - Geheimnisvolle Orte im Rathaus Schöneberg", steht prototypisch für die Art und Weise, wie sich der Fotograf seinem Objekt genähert hat: Der besondere Reiz der Bilder liegt darin, dass er die einzelnen Zeitschichten, die der Bau in seiner 100-jährigen Geschichte durchlaufen hat, auch innerhalb eines Bildes nachzeichnen kann. So wirft er beispielsweise auch einen Blick in das historische Dienstzimmer der Regierenden Bürgermeister in der Zeit der Berliner Teilung und zeigt die Ernsthaftigkeit, die Bedeutsamkeit und Schwere des holzvertäfelten, vielleicht gar protzigen Raums. Gebrochen wird der Eindruck durch die Papierberge, Aktenordner und persönlichen Andenken der heutigen Nutzerin, Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD).

Der Auswahl der gut 80 meist großformatigen und immer farbigen Bilder gelingt es damit, zu zeigen, was das Schöneberger Rathaus selbst bis heute so faszinierend, so einzigartig macht: Die einstmals welthistorische Bedeutung des Gebäudes liegt noch immer in der Luft und wird für jeden Besucher spätestens dann spürbar, wenn er in das prächtige Eingangsfoyer des Hauses tritt.

Andererseits ist das Schöneberger Rathaus eben bis heute auch ein normales Rathaus, ein lebendiger Ort, an dem sich Besucher und Lokalpolitiker mit der Gegenwart und der Zukunft des Bezirks auseinanderzusetzen haben.

Die Bilder in dem nun veröffentlichen Fotoband unterstreichen diesen Eindruck mit dem Blick auf Orte, die sonst nur selten oder gar nicht zu sehen sind. Neben dem ehemaligen Tresorraum also beispielsweise - mit einem Blick vom Sitz der Bezirksverordnetenvorsteherin in den historischen BVV-Saal. Für viele dürften auch die zahlreichen Repräsentationsräume des Hauses oder die prächtige Verwaltungsbibliothek bisher unbekannt sein. Kleine Begleittexte geben dabei nicht nur einen historischen Abriss über die Bedeutung des Baus, sondern ordnen das auf den Fotos Gezeigte auch in den Gesamtkontext ein, indem sie von beidem erzählen: dem Rathaus als historischem, aber weiterhin lebendigem Ort.

Das Buch "Verschlusssache - Geheimnisvolle Orte im Rathaus Schöneberg", Westkreuz-Verlag, ist für 24,90 Euro im Buchhandel zu bekommen (ISBN 978-3-944836-08-9).
Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 2.798× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.139× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.752× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.662× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.