Früheres Hertie-Kaufhaus kann attraktive Bibliothek werden
Schöneberg. Die Bibliotheken im Bezirk tragen in der Gunst des Publikums die rote Laterne. In Berlin liegen sie bei Ausleihen auf dem letzten Platz. Das soll sich ändern.
Mehr Attraktivität erhoffen sich Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz (CDU) und Stadtbibliotheksleiter Engelbrecht Boese von einer neuen Bibliothek im früheren Hertie-Haus an der Hauptstraße. Auf zwei Etagen (3400 Quadratmeter) soll sie einziehen. Kaddatz rechnet mit der Eröffnung Anfang 2016. Die Dietz AG, ein Unternehmen der Immobilienwirtschaft, bietet eine Vermietung für 15 Jahre, mit Option auf dreimal fünf Jahre Verlängerung. Nettokalt berechnet Dietz acht Euro je Quadratmeter. "Ein solider Mietpreis", sagt Boese. "Wir wollen da rein."
Nach zähem Ringen hat sich ein Doppelausschuss aus Kultur- und Hauptausschuss der BVV darauf verständigt. Die Entscheidung fiel mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen. Die Parteien gehen davon aus, dass die Abstimmung in der BVV am 19. März nur noch Formsache ist. Der Umzug der Mittelpunktbibliothek von der Hauptstraße 40 in das Kaufhaus ist aber möglich, wenn Senatsfinanzverwaltung und Abgeordnetenhaus ja sagen. Die Mittelpunktbibliothek soll an die Bäderbetriebe verkauft werden. Sie wollen dort Büros einrichten.
Die Piraten stimmten gegen das Vorhaben. Man wolle sich nicht 30 Jahre an einen privaten Vermieter binden. Ihr Verordneter Michael Ickes kritisierte, dass der Bezirk sich aus Kostengründen vom Rathaus Friedenau einschließlich der Bibliothek trennen wolle. In Mariendorf gebe es gar keine Bibliothek.
Warnende Worte sprach auch Bürgermeisterin Angelika Schöttler (SPD). Die Situation des Bezirkshaushalts sei "deutlich nicht schön". Es werde "große Schwierigkeiten" geben, "Geld zu finden, ohne anderweitig Einschnitte vorzunehmen". Die Anmietung des Hertie-Hauses berge Risiken für den Haushalt 2015 und 2016. Denn höhere Zuschüsse des Senats bei steigenden Ausleihzahlen gebe es erst ab 2018.
Um diese "Durststrecke" zu überstehen, ist der Beschluss mit der Forderung verbunden, dass im Ressort von Stadträtin Kaddatz Einsparungen vorgenommen werden, etwa beim Personal und bei Projekten wie "Wir waren Nachbarn" und dem "Frauenmärz".
Karen Noetzel / KEN
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