Gericht bestätigt Zahlungsaufforderung für Park

Menschenleerer Zankapfel: Die Anrainer des Parks an der Gleditschstraße mussten zahlen. | Foto: Liptau
  • Menschenleerer Zankapfel: Die Anrainer des Parks an der Gleditschstraße mussten zahlen.
  • Foto: Liptau
  • hochgeladen von Ralf Liptau

Schöneberg. Ärger rund um den Winterfeldtplatz: Der Bezirk hat vor fünf Jahren die Kosten für die Grünanlage östlich des Platzes auf die angrenzenden Eigentümer umgelegt. Rund ein Dutzend haben dagegen geklagt - allerdings erfolglos.

"Das mag jetzt kalt klingen", sagt der für das Bauwesen zuständige Stadtrat Daniel Krüger (CDU), "aber von der Verwaltungsseite her ist alles korrekt gelaufen." Gemeint ist damit die Forderung des Bezirks von 2008, dass die Eigentümer rund um den kleinen Park an der Gleditschstraße insgesamt 1,5 Millionen Euro Erschließungsgebühr bezahlen sollten - also 90 Prozent der gesamten Investitionssumme von 1,7 Millionen Euro. Je nach Größe des Eigentums wurden den Anrainern im Umkreis von 200 Metern gemäß dem Bundesbaugesetz und Erschließungsbeitragsgesetz Beträge von 500 Euro bis zu einigen zehntausend Euro in Rechnung gestellt. Am heftigsten hat es die Pallasseum Wohnbauten KG getroffen, die die gleichnamige Wohnmaschine an der Potsdamer Straße betreibt: 150 000 Euro sollten gezahlt werden. "Und das innerhalb von vier Wochen", beklagt die dortige Prokuristin Sigrid Witthöft. Auch die Katholische Kirchengemeinde St. Matthias direkt auf dem Winterfeldtplatz musste mehrere zehntausend Euro bezahlen.Neben der Zahlungsaufforderung an sich kritisierten die Kläger auch die Art der Information und das Zeitmanagement der Verwaltung. "Wir haben den Park nicht bestellt und wurden auch nicht über die Kosten informiert, die auf uns zukommen würden", so die Prokuristin. Die Zahlbescheide des Bezirks für den Beitrag am 2004 eröffneten Park gingen dann im Jahr 2008 kurz vor der Verjährungsfrist an ihre Empfänger. "Von der Verwaltungsseite her korrekt." Aber: "Politisch hätte man das vielleicht auch anders bewerten können", sagt auch Stadtrat Krüger, der damals selbst noch nicht im Amt war.

"Wir hatten das Geld nicht in der Portokasse", sagt Witthöft. Um die Summe aufzutreiben, sei eine Mieterhöhung vorgezogen worden. Am Ende mussten also die - fast durchweg sozial schwachen - Mieter im Pallasseum für den Park aufkommen. "Und sie nutzen ihn nicht einmal", sagt die Prokuristin. Denn die Großwohnanlage verfügt selbst über zwei Innenhöfe und neuerdings über eine eigene Grünfläche. "Außerdem ist der Kleistpark viel näher und das Klientel am Winterfeldtplatz ist ein ganz anderes als das, das in unseren Wohnungen lebt."

Ralf Liptau / flip
Autor:

Ralf Liptau aus Tiergarten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 296× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 256× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 642× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.216× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.