Hausverwaltung "SorgerTec" wird 100 und sucht Zeitzeugen
"In den vergangenen 100 Jahren sind historisch ja wirklich wahnwitzige Sachen passiert", sagt Daniel Rott und meint damit mehr die Weltpolitik als seine Hausverwaltung, deren alleiniger Vorstand er heute ist. Dass sich beides nicht voneinander trennen lässt, liegt aber auf der Hand. Wie das Unternehmen die Höhen und Tiefen der deutschen und speziell der Berliner Geschichte des 20. Jahrhunderts überstanden hat, weiß Rott nicht genau. Dass speziell der Wohnungssektor von wirtschaftlichen Krisen und Höhenflügen, von den menschlichen Tragödien in den beiden Weltkriegen und den Bombardements in der Folge der Naziherrschaft betroffen waren, ist jedoch keine Frage.
An das "gegenseitige Beschnuppern" auf dem geeinten Wohnungsmarkt nach der Wende, an den Boom in den 90er-Jahren kann er sich persönlich erinnern. 1992 hat Daniel Rott gemeinsam mit einem Kollegen die Firma Sorger, Buth und Koschig oHG übernommen, 1994 kam die Tectum oHG dazu, seit 1999 heißt das Unternehmen "SogerTec".
Um die Erinnerung auch an die Jahrzehnte nach der Gründung von Sorger, Buth und Koschig 1913 aufzufrischen, plant das Unternehmen im Jubiläumsjahr eine zeithistorische Ausstellung, in der die Entwicklung, vor allem der Gebäude und des darin herrschenden Alltags gezeigt werden soll. Deshalb sind Mieter und Eigentümer der von "SorgerTec" betreuten Häuser aufgerufen, mitzuhelfen.
"Wer verfügt über interessante Fotos?", fragt Mitarbeiterin Elke Brumm. "Oder hat sogar jemand seine Immobilie über Jahre hinweg dokumentiert und dabei die Veränderungen im Laufe der Zeit festgehalten?" Wie haben sich also die Fassade, die Bepflanzung, die Fahrzeuge vor dem Haus oder die Frisuren der Menschen verändert? Das Unternehmen ist auch interessiert an Dokumenten und Unterlagen, die älter sind als 50 Jahre und damit Aufschluss geben über die geschäftlichen Vorgänge in den ersten Jahrzehnten. Zudem sammelt Brumm historische und aktuelle Aufnahmen von den Innenräumen der betreuten Gebäude. Bis Juni soll die Ausstellung zusammengetragen sein und in den Räumen der Hausverwaltung sowie auf deren Internetseite präsentiert werden.
Darüber hinaus soll es anlässlich des Jubiläums noch weitere Aktionen geben, die die Firmenchronik erweitern. Im Februar wird beispielsweise der benachbarten Kita in der Rubensstraße unter dem Motto "100 strahlende Kinderaugen" ein Scheck über 1000 Euro überreicht. Im Oktober werden Mitarbeiter unter der Überschrift "100 Stunden gute Taten" den Innsbrucker Platz putzen.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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