Nach Kritik: Investor ändert Pläne für das neue Kurfürstenzentrum
Schöneberg. Das Einkaufszentrum, das an der Ecke Kurfürsten-, Genthiner Straße in Tiergarten, unmittelbar an der Bezirksgrenze, geplant ist, sorgte in den vergangenen Monaten für heftige Kritik. Der Investor hat nun Änderungen vorgenommen.
Am wichtigsten ist die Abkehr von den ursprünglich vorgesehenen 350 Parkplätzen auf drei Geschossen. Investor Franz-Josef Glotzbach wollte für die Kunden der drei geplanten Supermärkte große Parkflächen schaffen. Anwohner und Lokalpolitiker befürchteten, dass die drei Geschosse auch andere Möglichkeiten bereithalten: "Dass sie zur Verrichtung von Dienstleistungen missbraucht werden könnten, die auf der Straße angeboten werden", so der in Mitte zuständige Stadtrat für Stadtentwicklung, Carsten Spallek (CDU). Dass die Freier also auf der Kurfürstenstraße die Prostituierten einsteigen lassen und dann im Parkhaus ihre Dienste in Anspruch nehmen würden. Zudem, so das Argument der Kritiker bei einer Diskussionsveranstaltung im Sommer, seien im Umkreis ausreichend Parkplätze vorhanden. Investor Glotzbach hat nun umgeplant. Auch weil die bisherigen Pläne, so Spallek, in der Bezirksverordnetenversammlung Mitte keine Mehrheit gefunden hätten. Statt 350 will er jetzt 120 Parkplätze auf lediglich einem Parkdeck einrichten.
Gründach für die Mieter
Darüber sind auf drei Stockwerken plus Staffelgeschoss rund 80 Mietwohnungen mit durchschnittlich rund 70 Quadratmetern Fläche geplant. Sie sollen als Riegel entlang der Kurfürsten- und Genthiner Straße dem Gebäudesockel aufgesetzt werden. Aus der dahinterliegenden Freifläche auf dem Parkdeck soll ein Gründach für die Mieter werden. Also eine Freifläche, mit Rasen, Spielplatz und Abstellräumen. Auch die geplante auffällige Farbgestaltung der Fassade ist vom Tisch.
In der Erdgeschosszone wurden die Grundrisse verändert. Entlang der Straßen soll es fünf kleine Ladenlokale geben, die den Bau zur Straße hin öffnen. Spallek sieht in den Änderungen eine "deutliche qualitative Veränderung". Der Investor hat die Pläne im Stadtplanungsausschuss der BVV Mitte vorgestellt. Nun werden sie in den Fraktionen beraten.
Ralf Liptau / flip
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