Neuer Standort im Auguste-Viktoria-Krankenhaus
In Berlin gibt es fünf dieser Zentren. Die Beratungsstelle im Schöneberger Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist für den Südwesten Berlins zuständig. Der Leiter der Einrichtung Dr. Johann Huber sagte, dass der Schwerpunkt auf der psychosozialen Beratung und Betreuung liegt. Zwölf Mitarbeiter vom Arzt bis zur Krankenschwester kümmern sich um die Belange der Patienten. Alle Beratungen sind kostenlos und ohne Krankenschein. Das Beratungszentrum gibt Tipps und Hinweise zur Familienplanung, zu Methoden der Empfängnisverhütung und bietet werdenden Müttern und Vätern ärztliche Betreuung und Hilfe an. Vor allem betreut das Zentrum Schwangere, die nicht versichert sind.
Während der Eröffnungsveranstaltung äußerten Mediziner verschiedener Fachrichtungen ihre Befürchtung, dass die Zahl der Patienten in Zukunft steigen wird, die nicht über eine Krankenversicherung verfügen. Das betrifft nicht nur Asylbewerber und Migranten, sondern auch eine große Gruppe der Menschen mit geringem Einkommen oder auch Studenten. "Es kommen immer mehr Menschen mit kleinem Einkommen, Studenten und Sozialhilfeempfänger zu uns", sagte Huber. Bereits kurz nach der Eröffnung zeigte sich, dass der neue Standort gut angenommen wird, jetzt auch verstärkt von Patienten aus Tempelhof-Schöneberg.
Das Beratungszentrum musste seinen Standort in Steglitz aufgeben und zog im Juli in die Rubensstraße 125. Es untersteht aber weiter dem Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf. Dieser Umzug war durch die Kündigung der Charité für die Räume am Hindenburgdamm notwendig geworden. Zur Eröffnung waren daher auch die Verantwortlichen aus beiden Bezirken, Gesundheitsstadträtin Christa Markl-Vieto und Gesundheitsstadträtin Sibyll Klotz (beide B 90/Grüne), gekommen. "Diese Gesundheitsberatung hat eine 30-jährige Tradition", betonte Christa Markl-Vieto. "Der öffentliche Dienst hat das Thema sehr früh begleitet."
Damit soll den Familien eine besondere Unterstützung gegeben werden. "Soziale Notlagen führen oft zu einer Risikoschwangerschaft" betonte Markl-Vieto. "Dieser Kreislauf muss durchbrochen werden." In den Beratungsstellen werden alle notwendigen Untersuchungen durchgeführt, damit die Mütter gesunde Kinder zur Welt bringen können.
Sibyll Klotz verwies darauf, dass mit dem neuen Beratungszentrum über die Bezirksgrenzen hinaus gedacht wird. Sie verwies auf die Geschichte des Gesundheitsdienstes, die vor 30 Jahren in Schöneberg begann und 1994 nach Steglitz verlegt worden ist. Damals wurde das Konzept entwickelt, das Beratungszentrum direkt an die Klinik anzubinden.
"Das hat sich als positiv erwiesen." Für die Stadträtin hat vor allem die zentrale Lage eine Bedeutung, denn das Auguste-Viktoria-Krankenhaus ist für beide Bezirk sehrt gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Klotz betonte, dass durch eine Sprachmittlerin am neuen Standort eine gute und schnelle Beratung und Betreuung möglich ist.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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