"Richard III." im Naturpark Südgelände
Richard will König von England sein. Doch als jüngster Sohn von König Edward hat er keine Thronansprüche. Er ist ein gefühl- und skrupelloser Tyrann aus Leidenschaft, der mit Plan verführt und seine Morde wie Kunststücke ausführt. Der Schauspieler Andreas Petri wechselt - wie Richard - von einer Rolle in die andere und zeigt, nur von einem Musiker live begleitet, die Selbstdarstellung des Tyrannen. Richard, der Herzog von Gloster, kennt nur ein Ziel: Er will den Thron von England. So räumt er Gegenspieler wie Hindernisse brutal aus dem Weg. Doch selbst nach seiner Krönung findet er keine Ruhe. Der Wahn lässt ihn nicht los.
"Richard III." steht nach drei Stücken über Heinrich VI. am Ende einer Dramenreihe, in der Shakespeare die Rosenkriege bearbeitet hat, die als Kampf zwischen den Häusern Lancaster und York das England des 15. Jahrhunderts jahrzehntelang zerrissen haben. "Richard III." zeigt das klassische Psychogramm eines Machtmenschen, der über Leichen geht. Es ist aber auch ein politisch-historisches Dokument der Zeit über den Verfall der Gesellschaft im blutrünstigen Kampf um die englische Krone, bei dem Richard gewiss nicht der einzige war, der seine Interessen mit Mord durchzusetzen wusste.
Autor:Silvia Möller aus Wedding |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.