Stopp des Bieterverfahrens gefordert

Schöneberg. Mit Empörung haben Bezirksverordnete von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und CDU auf das Bieterverfahren für die Großgörschenstraße 25-27 und Katzlerstraße 10 und 11 reagiert.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern Moritz Heydt (B’90/Die Grünen), Jan Rauchfuß (SPD) und Ralf Olschewski (CDU) von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), das laufende Bieterverfahren sofort abzubrechen.

Aber nicht nur das: Bundesregierung und Bundestag müssten generell die Kriterien der Bundesanstalt überarbeiten. Im Vordergrund sollte künftig das Interesse der Allgemeinheit stehen und nicht der maximale Profit. Entsprechende Auflagen im Bieterverfahren sollten "soziale Verdrängungsprozesse" unmöglich machen. Vom drohenden Verkauf der Objekte sind rund 50 Mietparteien betroffen, darunter viele Rentner, die dort seit Jahrzehnten leben. Sie fürchten die Vertreibung aus ihren Wohnungen.

Was die Mieter besonders erschrecke, so die drei Bezirksverordneten: Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobag habe ihr Angebot zurückgezogen, weil der von der BIMA geforderte Preis zu hoch gewesen sei. "Dies lässt erwarten, dass die Häuser für Luxusmodernisierungen an einen Finanzinvestor verkauft werden sollen", meinen Heydt, Rauchfuß und Olschewski. "Die Bedingungen, unter denen das Bieterverfahren momentan durchgeführt wird, führen zu Gentrifizierung des Kiezes, Verdrängung der Mieter, Zerstörung gewachsener sozialer Strukturen.

Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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