Wolfgang Leonhardt lädt zur Kunstausstellung
Bei Nacht sind zwar alle Katzen grau. Die Nacht selbst allerdings kann so vielfältig und bunt sein wie die Kunstwerke, die derzeit auf der Roten Insel zu sehen sind. Anfang August hat der Schöneberger Künstler Wolfgang Leonhardt seine vierte juryfreie Kunstausstellung eröffnet. Im Frühsommer hatte er zum Einsenden von Werken aufgerufen, die sich mit dem Thema Nacht beschäftigen. Erhalten hat er daraufhin 92 Gemälde, Fotos, Collagen und sogar Gedichte. "Es ist faszinierend, was die Leute für unterschiedliche Vorstellungen von der Nacht haben", sagt Leonhardt. Während viele Teilnehmer versucht haben, schillerndes Nachtleben in der Großstadt einzufangen, haben andere das Thema zu Anlass genommen, Träume in unterschiedlichsten Ausführungen darzustellen.
Zahlreiche Teilnehmer haben sich im Zusammenhang mit der Nacht auch mit künstlicher Beleuchtung auseinandergesetzt, einzelne Werke lassen sich sogar anschalten und leuchten somit selbst. "Mich wundert allerdings, dass kaum schlafende Menschen dargestellt sind und auch keinerlei erotische Anklänge", sagt Leonhardt.
Insgesamt freut er sich vor allem darüber, dass so viele mitgemacht haben. Seitdem Leonhardt vor knapp zwei Jahren mit seinen juryfreien Kunstausstellungen begonnen hat, wurde die Zahl der eingereichten Werke immer größer. Von Mal zu Mal hat er die Themen- beziehungsweise Aufgabenstellung variiert - nun änderte sich auch der Schauplatz. Denn die Ausstellungen waren bisher meist in Cafés oder Bars auf der Roten Insel zu sehen.
Nun das erste Mal im Polsteratelier der Künstlerin Christine van Beveren. "Der Idee einer echten Volksgalerie folgend soll die Ausstellung wandern und an unterschiedliche Schauplätze führen", erklärt Leonhardt. Van Beveren, die in der Gotenstraße sonst vor allem Designklassiker neu polstert und bezieht, räumt für die Schau bis zum 31. August einen Großteil ihrer Räume. Bevor sie ihr Atelier in kommenden Monat wieder einrichtet, werden die Werke bei einer großen Abschlussfeier ihre Besitzer wechseln.
Denn sie sollen unter den Besuchern der Veranstaltung verlost werden. "Das haben wir bisher immer so gemacht, die Schau löst sich am Ende wieder in ihre Bestandteile auf", erklärt Leonhardt das Konzept. Bis dahin sind die Werke immer dienstags bis sonntags von 15 bis 20 Uhr in der Gotenstraße 78 zu sehen.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.