Kommt ran, kommt ran
Hofflohmarkt zum Kiezbummeln auf der Roten Insel

Luftballons und Schilder weisen den Weg in die teilnehmenden Höfe. | Foto: privat
  • Luftballons und Schilder weisen den Weg in die teilnehmenden Höfe.
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In den sozialen Netzwerken wird die Veranstaltung überschwenglich gefeiert. „Ich fand es super“, schreibt eine Taneshia. „Wunderschön, tolle Nachbarn, tolle Dinge erstanden“, meint eine Dania. Die Nadel des Kiezkompasses hat sich auf den Hofflohmarkt auf der „Roten Insel“ eingestellt.

Am 26. August wird im Süden der Schöneberger Insel zwischen Naumann- und Cheruskerstraße wieder getrödelt. Von 10 bis 18 Uhr finden Schnäppchenjäger alles, was die Nachbarn aus Kellern und Dachböden aussortiert haben. Um Nachbarn geht es in erster Linie bei dem Projekt, das in diesem Jahr Susanne Lüdtke und Alissa Plantade organisieren: „Nett plauschen, Nachbarn kennenlernen oder durch die Höfe schlendern“, fasst es Susanne Lüdtke zusammen. Ein Kiezbummel, der durch viel freiwilliges Engagement ermöglicht wird.

Für die anbietenden Nachbarn ist die Teilnahme kostenlos. Da der Flohmarkt, wie sein Namen schon sagt, in Höfen und nicht auf der Straße oder auf einem Platz stattfindet und der Verkauf nur von privat an privat erfolgt, muss auch keine Genehmigung vom Bezirk eingeholt werden. Allerdings muss auf jeden Fall der Hauseigentümer oder die Hausverwaltung gefragt werden.

Ist die Erlaubnis erteilt, müssen die Teilnehmer sich nur noch unter hofflohmarkt_rote_insel@web.de anmelden. Das können sie auch tun, wenn sie keine Zustimmung der Hausverwaltung erhalten oder keinen geeigneten Hof haben. Dann wird ihnen „Hofasyl“ gewährt. Die Höfe, in denen getrödelt wird, erkennt der Besucher an bunten Luftballons, Pfeilen und/oder Plakaten an den Haus- und Hofeingängen. Auf Facebook wird man auch eine Hofflohmarkt-Karte finden..

„Wir freuen uns riesig, dass wir es dieses Jahr doch noch schaffen“, sagt Susanne Lüdtke. Der Hofflohmarkt findet im dritten Jahr statt. 2017 haben sich Nachbarn in 42 Höfen beteiligt. Das zeigt, wie gut die Kiezbewohner miteinander vernetzt sind, wieviel Freude sie am Projekt haben. Beschwerden gab es übrigens keine, dafür viele positive Rückmeldungen.

Leider hat Susanne Lüdtke auch eine schlechte Nachricht: Es wird vorerst der letzte Hofflohmarkt sein. Schon dreimal hat die Kiezjury des Quartiersmanagements Schöneberger Norden den Hofflohmarkt mit Sachmitteln aus dem Kiezfonds für „bewohnergetragene Projekte“ gefördert. Das ist „eine große Ausnahme“, wie Susanne Lüdtke anmerkt. Denn der Kiezfonds dient eigentlich als Starthilfe für Aktivitäten. „Wir werden nächstes Jahr über einen alternativen Sponsor oder eine kleine Stand Gebühr nachdenken, wobei wir das ganze eigentlich weiterhin kostenfrei für alle gestalten wollen“, so Lüdtke.

Erst einmal konzentrieren sich Susanne Lüdtke und Alissa Plantade auf das Hier und Jetzt. „Kommt ran. Euer Kleiderschrank könnte ein Upgrade oder – ganz im Gegenteil – dringend eine Runde Ausmisten vertragen? Sommer-Sale und für den Herbst aufrüsten“, rufen sie den potentiellen Teilnehmern zu. Die mögen ebenso zahlreich sein wie in den beiden Vorjahren.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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