Im Schöneberger Norden gibt es viele gute Ideen für eine gelungene Nachbarschaft

Schöneberg. Viele kleine Dinge können Großes bewirken. Das Projekt „Empowerment im Quartier“ ist zwar nach zweijähriger Laufzeit zu Ende gegangen. Doch die Akteure haben jetzt Angebote, die Spaß machen, ins Leben gerufen worden.

Seine Gesellschaft sei zwar raus aus dem Projekt, sagt Christian Baier, Geschäftsführer von Socius, der beauftragten gemeinnützigen Organisationsberatungsgesellschaft. Aber die Themen „Zusammenleben im Kiez“ und „Nachbarschaftliche Unterstützung“ würden bestehen bleiben. „Die Frage, wo und wie kann ich meine Interessen im Quartier einbringen und aktiv werden, stellt sich auch in Zukunft“, sagt Baier.

Bei einer Abschlussfeier im Nachbarschaftszentrum „Huzur“ in der Bülowstraße wurden die drei Arbeitsgruppen vorgestellt, die aus einer Zukunftswerkstatt Ende September 2014 hervorgegangen sind und seither an konkreten Veränderungen in der Nachbarschaft arbeiten und Gleichgesinnte suchen. Da ist das Nachbarschaftsgärtnern „Wachse, wachse und gedeihe“ im Steinmetzkiez. Die Steinmetzstraße soll grüner werden. Seit September packen es Anwohner, das Projektteam des Nachbarschaftszentrums und die Vätergruppe im Kiez an.

Ziel ist es, sich über das Gärtnern näher kennenzulernen. Nebenher wird auch noch gärtnerisches Wissen vermittelt. Und die Kräuter sind durchaus für die Küche gedacht; allerdings nach Absprache mit den „Beet-Paten“, so Lisa Gilmozzi vom Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße.

„Es war toll, zu erleben, mit wie viel Engagement sich Menschen für ihre eigene Sache einsetzen, wie viel Spaß das macht und welche Erfolge errungen werden können“, freut sich Peter Pulm vom Quartiersmanagement (QM) Schöneberger Norden.

Dem QM-Leiter wie auch vielen anderen Gästen der Abschlussfeier hat insbesondere der Einsatz der Arbeitsgruppe „Frauenschwimmen“ Eindruck gemacht. Zu Recht könnte sie stolz sein, meint Pulm. „Ihnen ist es am Ende zu verdanken, dass das Stadtbad Neukölln einen Frauenschwimmtag eingerichtet hat.“

Jürgen Regitz, Regionalleiter der Berliner Bäderbetriebe, bestätigt das. Erstmalig in Berlin sind Frauen montags unter sich. Sogar das Personal ist an diesem Tag weiblich. Wer die Damen aus Schöneberg treffen möchte, sollte zwischen 12 und 15 Uhr eintauchen. „Drei Frauenschwimmkurse ist auch für die Bäderbetriebe ein Riesenschritt“, sagt Regitz.

Das dritte Projekt, die „Schöneberger Tauschbörse“, ist noch auf der Suche nach einer „Struktur“, wie es Socius-Geschäftsführer Christian Baier nennt. „Es fehlt die zündende Idee“, sagt Peter Pulm. Das betrifft jedoch hauptsächlich die Organisation. Vielleicht fehlt nur ein schwarzes Brett und ein Ort, an dem es hängt. Die Idee an sich ist verlockend. Frei nach dem Motto „Suche Kuchen – biete Vorhangstange“ tauscht man in der Nachbarschaft das, was man kann.

Bei Empowerment mitgewirkt haben das Wohnungsunternehmen Gewobag, das im Quartier einen großen Bestand hat, und dessen Mieterbeirat. Dank der Gewobag konnte auch ein Flyer mit allen notwendigen Informationen gedruckt werden. Er ist erhältlich im QM-Vorort-Büro, Pallasstraße 5, E-Mail: qm@ag-spas.de,  23 63 85 85, sowie im Nachbarschaftszentrum in der Steinmetzstraße 68,  902 77 47 92. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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