Neues Projekt hilft migrantischen Künstlern

"Das kluge Bäuerchen" heißt das erste Stück von Soledad Dominguez. Mit ihrer Tochter gab sie eine Kostprobe. Das Mikrofon hält Agustin Fridlender. | Foto: KEN
  • "Das kluge Bäuerchen" heißt das erste Stück von Soledad Dominguez. Mit ihrer Tochter gab sie eine Kostprobe. Das Mikrofon hält Agustin Fridlender.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Schöneberg. Wohl niemand kann aus seinen Lippen ein so schönes Froschmaul formen wie der Pantomime, Clown und Performer Agustin Fridlender. Seine Tango-Nummer mit dem Koffer wäre garantiert der Renner in jeder Show.

Fridlenders Problem: Er findet kaum Aufführungsmöglichkeiten. Damit steht der Argentinier, der zuvor in Spanien lebte und wegen der Wirtschaftskrise nach Berlin gekommen ist, aber nicht allein. Viele Künstler, einheimische wie solche mit Migrationshintergrund, können von ihrer Kunst nur schlecht und recht leben.

"Migrantische Künstler landen häufig in schlecht bezahlten Jobs, in der Küche oder bei einer Reinigungsfirma", so Alexander Lautsch, Mitarbeiter bei Ayekoo. Seit sechs Jahren gibt der Verein für Arbeit und Ausbildung Fachkräften Orientierung und vermittelt sie in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Jetzt hat er sich auf das schwierige Terrain der Kunstszene gewagt.

In dem von der EU, vom Senat, vom Bezirk und von den "Bezirklichen Bündnissen für Wirtschaft und Arbeit" (BBWA) mit knapp 10.000 Euro geförderten Projekt "Walk of Fame" will Ayekoo Künstlern aus anderen Kulturen mit Wohnsitz im Bezirk helfen und sie professionell bei ihrem Einstieg in eine künstlerische Laufbahn in Berlin und ihrer Selbstvermarktung begleiten. Dokumentarfilmer begleiten das Projekt. "Der Film kommt möglicherweise ins Kino, aber auf alle Fälle im Mai 2015 ins Rathaus Schöneberg", sagt Alexander Lautsch. "Der Ansturm auf dieses Projekt ist derart hoch, dass wir mittlerweile fast doppelt so viele Teilnehmer haben wie geplant", sagt Ayekoo-Vorsitzende Barbara Tamakloe.

Coach ist der Schauspieler Michael Jussen. Er steht seit 20 Jahren auf der Bühne, hat zahlreiche Theaterschulen gegründet und konnte viele Erfahrungen in der Szene sammeln. Jussen wird das gute Dutzend Künstler aus Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika und Europa ein Jahr lang bei der Suche nach Auftritts-, Veranstaltungs- und Ausstellungsorten unterstützen: durch den Aufbau eines Künstlernetzwerks, Einzelberatung, gemeinsame Auftritte, die Suche nach Veranstaltungsorten oder die Planung von Events. Danach müssen die Teilnehmer einen Einstieg in ihre künstlerische Laufbahn gefunden haben. Das Projekt wird nicht verlängert.

Einen ersten gemeinsamen Auftritt, "Talkshow" überschrieben, hatten die Tänzer, Musiker, Musikproduzenten, Zeichner, Schauspieler, Sänger, Clowns, Fotografen, Puppenspieler, Maler und Designer am 22. August im Theodor-Heuss-Saal im Rathaus Schöneberg. Dort gaben sie Auskunft über ihre Lebenswege, ihre künstlerischen Aktivitäten und Vorhaben und boten kleine Kostproben ihrer Kunst dar. Michael Jussen plant schon mit den Künstlern den nächsten Auftritt: eine Weihnachtsfeier.

Weitere Infos gibt es unter www.ayekoo.de/diversity
Karen Noetzel / KEN
Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile lädt vom 3. bis 5. April 2025 zur mittlerweile 17. Brillenmesse ein. | Foto: Optik an der Zeile

Optik an der Zeile
17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April

Über 40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir, Optik an der Zeile, auch im April im Märkischen Zentrum. Feiern Sie mit und profitieren Sie von attraktiven Angeboten, die Sie sich selbst erwürfeln können! Im Rahmen der 17. Brillenmesse vom 3. bis 5. April können Sie sich von unserer Kompetenz selbst überzeugen. Mit vielen schööönen Brillengestellen und den Gläsern von Essilor und Rodenstock bieten wir bestes Sehen für jeden Anspruch. Aus der großen Kollektion namhafter...

  • Bezirk Reinickendorf
  • 15.03.25
  • 506× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Für mehr Lebensqualität!
Linderung für Hüft- und Knieschmerzen

Hüft- und Kniebeschwerden können durch Unfälle, Verschleißerscheinungen oder Fehlstellungen verursacht werden und beeinträchtigen Ihre Beweglichkeit sowie Ihre Lebensqualität erheblich. Bei unserem Infoabend wird Tariq Qodceiah, Chefarzt für Orthopädie & Unfallchirurgie sowie Leiter des Caritas Hüftzentrums in Reinickendorf, Ihnen die verschiedenen Ursachen und Behandlungsstrategien für Knie- und Hüftschmerzen erläutern. Er stellt sowohl konservative als auch operative Methoden vor und zeigt,...

  • Reinickendorf
  • 25.02.25
  • 1.493× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige

Vortrag am 15. April um 17 Uhr
Schmerz, Angst und Depression?

Chronische Schmerzen sind mehr als nur ein Symptom – sie können zu einer eigenständigen Erkrankung werden und das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen. Doch welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wie kann moderne Neuromodulation helfen, das Schmerzsystem zu beeinflussen und das Leiden zu lindern? Unsere Referenten, Dalibor Arapovic und Sebastian Ciupa, informieren Sie über die Entstehung und Anatomie chronischer Schmerzen sowie über verschiedene Therapieansätze – von konservativen...

  • Mitte
  • 17.03.25
  • 239× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 1.698× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.